Erfahrungsberichte: Auslandspraktikum
Graduiertenpraktikum in Basel, Schweiz

Vor dem Aufenthalt
Im Frühjahr 2025 durfte ich im Rahmen von Erasmus+ ein zehnwöchiges Graduiertenpraktikum im Gebärsaal des Universitätsspitals Basel absolvieren. Für mich war das eine ganz besondere Gelegenheit, am Ende meines Hebammenstudiums noch einmal neue Einblicke zu gewinnen, meine praktischen Fähigkeiten zu vertiefen und die Geburtshilfe in einem anderen Land kennenzulernen – und das alles ohne große sprachliche Hürden, da Basel im deutschsprachigen Teil der Schweiz liegt.
Auf das Praktikum aufmerksam geworden bin ich über das Praxisamt der EHB. Dort bekam ich einen Kontakt zur Berner Fachhochschule– und ich bekam einen Platz am Universitätsspital Basel. Obwohl ich mir den Einsatzort also nicht selbst ausgesucht hatte, hätte ich es kaum besser treffen können: Die Arbeitsbedingungen waren sehr gut, das Team herzlich, und durch das zusätzliche Gehalt war ich auch finanziell unabhängig. Das war ein großer Vorteil, gerade in der Schweiz, wo das Leben sonst recht teuer sein kann. Außerdem durfte ich Vorlesungen der Berner Fachhochschule besuchen und hatte auch da jederzeit einen Kontakt, an den ich mich bei Problemen wenden konnte.
Auch die Wohnsituation hat wunderbar gepasst. Über die Wohnvermittlung des Spitals wurde mir ein Zimmer bei einem älteren Ehepaar vermittelt. Das war eine völlig neue Erfahrung für mich – aber eine sehr schöne. Ich wurde herzlich aufgenommen, habe viel über die Schweizer Lebensweise gelernt und wurde regelmäßig mit leckerer Hausmannskost verwöhnt. Das hat meinen Aufenthalt noch einmal auf eine ganz persönliche Art bereichert.

Während des Aufenthalts
Im Praktikum selbst wurde ich vom ersten Tag an super betreut. Ich hatte eine feste Ansprechperson, die mich über die gesamten zehn Wochen hinweg begleitet hat. Diese kontinuierliche Praxisanleitung war Gold wert – so konnte ich nicht nur fachlich viel lernen, sondern auch im Alltag mitdenken, eigene Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen. Ich durfte fast alles machen, was auch gegen Ende des Hebammenstudiums in Deutschland üblich ist – und manchmal sogar ein bisschen mehr. Das Team war offen, wertschätzend und hatte echtes Interesse daran, mir etwas beizubringen. Ich habe mich nie als „die Praktikantin“ gefühlt, sondern als Teil des Teams.
Besonders spannend fand ich die Unterschiede in der Arbeitsweise. Natürlich gibt es viele Gemeinsamkeiten, aber auch einige Abläufe, Strukturen und Haltungen, die sich von denen in Deutschland unterscheiden. Ich habe dadurch gemerkt, wie viele verschiedene Wege es gibt, gute Geburtshilfe zu leisten – und dass Offenheit gegenüber anderen Ansätzen unglaublich bereichernd sein kann. Diese Erkenntnis nehme ich definitiv mit in meinen weiteren Berufsalltag.
Auch außerhalb der Arbeit war die Zeit in Basel einfach schön. Die Stadt hat unglaublich viel zu bieten: Kultur, Natur, ruhige Ecken, lebendige Straßen, gute Restaurants – es ist für jede Stimmungslage etwas dabei. In meiner Freizeit war ich viel unterwegs: Ich habe Tagesausflüge gemacht, Kurztrips unternommen und die geografisch perfekte Lage von Basel voll ausgekostet. Die Nähe zu Frankreich, Deutschland und anderen Teilen der Schweiz hat es mir leicht gemacht, viel zu sehen – und das Halbtax-Abo der Schweizer Bahn war dabei ein echter Geheimtipp, um günstig zu reisen.
Kulturell war Vieles vertraut, aber das Schweizerdeutsch hat mich anfangs doch etwas herausgefordert. Zum Glück waren alle sehr rücksichtsvoll und haben zu Beginn Hochdeutsch mit mir gesprochen. Nach ein paar Wochen konnte ich aber schon deutlich mehr verstehen und mich auch gut einhören – das hat mir ein zusätzliches Gefühl von Zugehörigkeit gegeben.

Nach dem Aufenthalt
Was mich am meisten überrascht hat? Wie schnell die Zeit vergangen ist. Zehn Wochen klingen lang, aber sie waren vollgepackt mit neuen Eindrücken, Erfahrungen und Begegnungen, die mich noch lange begleiten werden. Ich bin mit mehr Sicherheit, neuen Ideen und einem erweiterten Blick auf mein Berufsbild zurückgekommen.
Ein Praktikum in der Schweiz kann ich allen empfehlen, die Lust haben, mal über den Tellerrand zu schauen – und das ganz ohne Fernreise oder Sprachkurs. Die Schweiz bietet nicht nur eine wunderschöne Landschaft, sondern auch spannende fachliche Einblicke, eine gute Struktur und echte Herzlichkeit. Für mich war es eine der wertvollsten Erfahrungen meines Studiums – und ein Auslandsaufenthalt, der sich auf ganzer Linie gelohnt hat.
Auslandspraktikum in Barcelona, Spanien
Allgemein
Ich habe mein Praktikumssemester (4.Semester im Studiengang Soziale Arbeit) im Wintersemester 2024/25 in Barcelona absolviert. Hier habe ich in einem Frauenhaus, für von Gewalt betroffenen Frauen mit Suchtproblematik, gearbeitet und viele neue Erfahrungen sammeln können.

Vor der Abreise
Mir war schon zu Beginn des Studiums klar, dass das Praktikumssemester eine gute Gelegenheit für mich darstellen könnte, Einblicke in ein anderes Hilfesystem und Land zu erhalten.
Da eine meiner Muttersprachen Spanisch ist und mich die Arbeit mit von Gewalt betroffenen Frauen interessiert und motiviert, habe ich angefangen mich bei Frauenhäusern in verschiedenen Städten Spaniens zu bewerben.
Ich dachte, ich hätte mich früh auf das Auslands-BAföG beworben (6 Monate vorher), allerdings empfehle ich, den Antrag schon früher zu stellen, da die Bearbeitung leider sehr lange dauert und es sein kann, dass das Geld erst nach Beendigung des Auslandsaufenthaltes ankommt.
An einen Praktikumsplatz im Ausland zu kommen war nicht einfach. Ich musste viel "hinterher telefonieren“ und landete letztendlich in einem Projekt für Frauen mit Sucht und Gewalterfahrung. Während ich noch in der Bewerbungsphase war, bewarb ich mich auf das ERASMUS+ Programm, was meiner Meinung nach, der einfachste Schritt der Vorbereitung war! Hierfür reichte ich ein kurzes Motivationsschreiben, meinen bisherigen Notenspiegel und CV ein. Die Wohnungs- bzw. Zimmersuche klärte sich nur wenige Wochen vor meiner Ankunft in Barcelona. Ähnlich wie in Berlin ist die Stadt sehr beliebt und es scheinen mehr Personen auf der Suche nach Zimmern zu sein, als es Zimmer im Angebot gibt. Ich fand ein Zimmer für sechs Monate im Zentrum der Stadt für 650€ in einer 3er-WG.
Im Großen und Ganzen waren die Wochen der Vorbereitung eine Prüfung meiner Geduld und in mein Vertrauen, dass schon „alles gut“ wird – was auch der Fall war! Nervenaufreibend war der Prozess allerdings trotzdem.

Während des Aufenthalts
Ich reiste einige Wochen vor Beginn meines Praktikums an, um genug Zeit zu haben mein neues Umfeld kennenzulernen. Es war mir wichtig zu wissen wo ich leckeres Gemüse kaufen kann, welchen Park ich in der Nähe habe und welcher Teil des Strandes am wenigsten überfüllt ist, um in meiner freien Zeit Entspannung zu finden.
Nach einigen Wochen in der Arbeitsstelle habe ich mich gut in das multiprofessionelle Team eingefunden und den Rhythmus der Arbeitsabläufe, sowie der Stadt verstanden.
Vorher Zeit gehabt zu haben, um mich einzufinden, war essenziell für mich. Die Themen, die meine Klient:innen mitbrachten und Dinge, die ich schon zu Beginn miterlebte, brauchten Zeit und Raum verarbeitet zu werden.
Nach der Rückkehr
Nach wenigen Wochen wusste ich: Barcelona im Sommer wäre nichts für mich! Die Menge an Touristen, die sich während meiner Zeit dort, im vergleichsweise milden Winter durch die Stadt bewegen, war schon genug für mich. Das ganze bei +30°C und hoher Luftfeuchtigkeit, wäre mir einfach zu viel. Dass mein Auslandssemester also auf den Winter fiel, war perfekt für mich und ich habe wunderbare Monate, sehr nah am Meer verbracht, viel über mich selbst, außerhalb meines gewohnten Umfeldes, lernen können und wichtige Erfahrungen gesammelt.
Auslandspraktikum in Stockholm, Schweden
Wo und wann warst du im Ausland?
Ich studiere Evangelische Religionspädagogik (B.A.) und habe in meinem 5. Semester von September bis November 2024 das obligatorische dreimonatige Gemeindepraktikum in der deutschen St. Gertruds-Gemeinde in Stockholm absolviert.

Wie verlief die Planung? Wo hast du eine Unterkunft gefunden?
Die Planung verlief doch aufwändiger, als ich zunächst gedacht hatte. Den Praktikumsplatz hatte ich schon nach einer Mail und einem kurzen Zoom-Call mit meinem Mentor, dem Pfarrer, und den beiden Gemeindepädagog:innen sicher. Allerdings musste ich mir auf Aufforderung der zuständigen Professorin noch zwei weitere mögliche Praktikumsplätze in Berlin anschauen, welche sie für passender gehalten hat, bevor sie mir erlaubt hat, nach Stockholm zu gehen. Hinzu kamen noch die ganzen bürokratischen Erledigungen für das Praxisamt und die Förderung durch Erasmus. Und dennoch waren es die ganzen Mühen im Vorhinein wert, um für das Praktikum nach Stockholm gehen zu dürfen!
Eine Unterkunft habe ich über die Deutsche Gemeinde gefunden. Ein älteres Ehepaar nimmt regelmäßiger Studierende auf, die ein Praktikum in Stockholm machen und eine Unterkunft für einige Monate benötigen. Der Pfarrer hat mich vermittelt, ich habe mit dem Ehepaar ein Videotelefonat geführt und die Zusage für ein Zimmer in ihrem Haus zu einer günstigen Miete erhalten. Gelegen ist das Haus etwas außerhalb Stockholms, was mich aber gar nicht gestört hat, da es eine sehr gute Verbindung in die Innenstadt gibt und das Haus direkt neben einem Naturreservat liegt. Kurz darauf wurde mir mitgeteilt, dass noch eine weitere Studentin im selben Zeitraum bei dem Ehepaar wohnen wird, welche mir in den drei Monaten eine gute Freundin geworden ist. Etwas kompliziert war nur, dass meine Mitbewohnerin und ich die ersten zwei Wochen überbrücken mussten, da das Ehepaar Anfang September großen Familienbesuch hatte. Nach längerem Hin und Her haben wir zur Überbrückung eine Woche in einem Airbnb und eine Woche bei Bekannten meiner Mitbewohnerin gewohnt. Das Umziehen mit all dem Gepäck war zwar stressig, aber dafür habe ich gleich zu Beginn verschiedene Ecken Stockholms kennengelernt, die ich sonst vielleicht nicht gesehen hätte (z.B. die Insel Tranholmen).

Wie verlief dein Aufenthalt?
Durch die beschriebenen Wohnortswechsel waren die ersten Wochen doch ziemlich kräftezehrend, aber auch durchweg von einer gewissen Euphorie geprägt, sich in dieser schönen Stadt und der wundervollen umgebenden Natur aufhalten zu dürfen. Ich hatte unfassbares Glück mit dem Wetter, schließlich waren die ersten zwei Wochen durchweg 25 Grad und ich war bestimmt jeden zweiten Tag baden. In der Deutschen Gemeinde wurde ich sehr herzlich aufgenommen. Herausfordernd war für mich, so viele Menschen auf einmal kennenzulernen, da der aktive Teil der Gemeinde doch größer ist als in den meisten Gemeinden, die ich aus der EKBO kenne. Nach den ersten Wochen habe ich im Praktikum meine Schwerpunkte auf Konfi-Arbeit, Gottesdienste und Gemeindeprojekte gelegt und mich sozial sehr gut einleben können. So gut, dass mir der Abschied nach drei Monaten richtig schwergefallen ist. Auch konnte ich mich in meinem Praktikum gut beruflich ausprobieren, indem ich z.B. die Konfi-Einheiten konzipiert, einen Krabbelgottesdienst gehalten und zweimal gepredigt habe. Mein Highlight im Praktikum war, dass ich so viele junge Erwachsene aus verschiedenen Gruppen der Gemeinde kannte, dass ich tatsächlich am Ende des Praktikums ein Predigtvorgespräch für und mit jungen Erwachsenen durchführen konnte.

Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten?
In Schweden sind die Lebenshaltungskosten im Durchschnitt schon ein bisschen höher als in Deutschland. Die Lebensmittel sind etwas teurer, aber wenn man die Eigenmarke im Supermarkt kauft oder zu LIDL geht, fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Die Lebensbereiche, die insbesondere in Stockholm sehr teuer sind, betreffen das Wohnen und die Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel. Durch die vermittelte Unterkunft bei dem älteren Ehepaar aus der Deutschen Gemeinde musste ich nur 300 Euro Miete zahlen. Zum Vergleich: ein kleines Zimmer im Studierendenwohnheim kostet etwa 550 Euro. Außerdem hat die Deutsche Gemeinde die Kosten meines 3-Monats-Tickets für knapp 260 Euro übernommen (für schwedische Studierende gibt es ein ermäßigtes Ticket, für ausländische Studierende nicht).
Dank der Förderung von Erasmus von monatlichen 600 Euro hatte ich also insgesamt sogar etwas mehr Geld zur Verfügung als sonst im Studium. Das ins Verhältnis gesetzt zu den höheren Lebensmittelpreisen, hatte ich also ähnlich viel Geld zur Verfügung wie in Deutschland mit einem Nebenjob, nur dass ich in Stockholm dank Erasmus nicht arbeiten musste und mir trotzdem die Museumstickets und Café-Besuche leisten konnte. Nur vom Alkoholkauf in Schweden würde ich abraten, der ist tendenziell dreimal so teuer wie in Deutschland.

Wie hast du deine Freizeit gestaltet?
Zunächst bin ich in meiner Freizeit alleine durch Stockholm und Umgebung gelaufen, um die Stadt zu erkunden. Und ich war in vielen Cafés und habe mich dort dem schwedischen Gebäck und meinen Strick-Projekten gewidmet. Außerdem besuchten mich einige Freund*innen aus Deutschland, mit denen ich zusammen im Naturreservat (z.B. Nacka) wandern war, auf eine Schäreninsel (z.B. Gällnö) gefahren, durch die Slow-Fashion-Street (über 20 Second-hand-Läden in einer Straße) geschlendert oder in ein Museum (z.B. Vasa-Museum oder Stads-Museum) gegangen bin.
Am Ende des ersten Monats bin ich dann in zwei Freundeskreise „reingerutscht“. Einmal in einen bestehenden Freundeskreis von jungen Erwachsenen aus der Deutschen Gemeinde, die sich regelmäßig zu Raclette-Essen treffen und manchmal zusammen Gottesdienste besuchen und sich bei Gemeindefesten engagieren. Der andere Freundeskreis entstand sozusagen über Social Media. Eine strickende Influencerin hatte auf Instagram dazu aufgerufen, Strick-Gruppen zu bilden, und so fand sich auch meine Strickgruppe: acht junge deutsche Frauen in Stockholm. Mindestens einmal die Woche saßen wir zusammen in einem der zahlreichen Stockholmer Cafés und haben zusammen gestrickt und uns immer mehr angefreundet. Außerdem habe ich in meiner Freizeit in dem Chor der Deutschen Gemeinde gesungen, wo ich auch sehr nette junge Erwachsene kennengelernt habe! Und ich habe es mir gerne abends mit meiner Mitbewohnerin zusammen im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Mit so einem tollen sozialen Umfeld hatte ich im Vorhinein wirklich nicht gerechnet!
Etwas seltsam war es zwar schon im Ausland in so einer deutschen Bubble zu leben, aber in einer deutschen Auslandsgemeinde kommt man wohl kaum darum herum. Immerhin habe ich einige “Internationals” kennengelernt, mich bei den wöchentlichen Mittagsandachten mit Tourist:innen aus aller Welt unterhalten und über die Sprachaustausch-App Tandem zwei Schwedinnen kennengelernt.

Wie ist dein persönliches Fazit?
Insgesamt hatte ich eine wirklich großartige Zeit in Stockholm! Laut einigen älteren Damen aus der Gemeinde soll der Herbst wohl der wärmste und sonnigste Herbst, seit bestimmt 20 Jahren, gewesen sein und kurz vor meiner Abfahrt durfte ich sogar noch einige Tage Wintereinbruch mit viel Schnee erleben. Irgendwie meinten es das Leben und Gott wohl einfach sehr gut mit mir in diesen drei Monaten. Das Einzige, was etwas schwierig war, war die zu späte Kommunikation zwischen meinem Mentor und der zuständigen Professorin zu den Anforderungen des Praktikums. Abgesehen davon ist die Deutsche St. Gertruds-Gemeinde ein toller Praktikumsplatz für mich gewesen, Erasmus hat mir den Aufenthalt in finanzieller Hinsicht regelrecht bequem gemacht und ich habe mich einfach noch mehr in dieses Land und diese Stadt verliebt! Danke an alle, die Studierenden wie mir so eine wunderbare Lebenserfahrung ermöglichen!
Graduiertenpraktikum in Wien, Österreich
Allgemeines
Ich hatte das Glück, nach Beendigung meines Masters ein Graduiertenpraktikum im Rahmen des Erasmus+ Programmes machen zu können. Nachdem ich im letzten Wintersemester mein Studium im Bereich Gesundheits- und Sozialmanagement abgeschlossen habe, bin für knapp fünf Monate, von Mai bis September 2024, nach Wien gezogen. Mein Praktikum habe ich im Personalmanagement eines Krankenhauses absolviert.

Vor der Abreise
Die Vorbereitungen für meinen Auslandsaufenthalt begannen mit der Suche nach einer geeigneten Praktikumsstelle. Hiermit habe ich fünf Monate vor Start des Praktikums begonnen und mich über unterschiedliche Kanäle wie LinkedIn oder Karriere.at (ein österreichisches Stellenportal) beworben. Nachdem ich die Zusage für eine geeignete Praktikumsstelle erhalten habe, ging es weiter mit der WG-Zimmer Suche. Hierfür habe ich über das Portal WG-Gesucht ein Inserat geschaltet und darüber auch recht schnell ein passendes Zimmer gefunden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Wohnungssuche in Wien etwas entspannter gestaltet als in Berlin, sich aber preislich auf einem ähnlichen Niveau befindet.
Im letzten Schritt habe ich dann die Zugtickets gebucht und dann konnte es eigentlich auch schon losgehen.

Während des Aufenthaltes
Vor meinem Praktikum war ich bereits als Touristin in Wien, wodurch ich schon eine erste Idee von der Stadt hatte. Dadurch, dass ich die Sommermonate in Wien verbracht habe, sich das Leben viel draußen abgespielt hat und auch durch die Stadt Wien total viele kostenlose Angebote stattfanden, habe ich wirklich viel erleben können. Außerdem kann ich die App MeetUp empfehlen, um neue Leute kennenzulernen, die ähnliche Interessen teilen.
Darüber hinaus habe ich natürlich auch durch mein Praktikum viele verschiedene Leute kennenlernen und auch neue Freundschaften knüpfen können.
Durch mein Praktikum konnte ich vielseitige Einblicke in das Personalmanagement gewinnen. Besonders spannend war es für mich, die Implementierung einer Personalmanagement Software mitzubekommen, die in meinen Praktikumszeitraum gefallen ist.

Nach der Rückkehr
Nun ist mein Praktikum in Wien vorbei und ich bin zurück nach Berlin gezogen. Für mich war das Praktikum eine super Möglichkeit einen Übergang zwischen Studium und Berufsleben zu schaffen. Auf der einen Seite hatte die Chance, in einer fremden Stadt zu leben und weitere Auslandserfahrungen zu sammeln und auf der anderen Seite konnte ich mich beruflich und fachlich weiterentwickeln.
Zusammenfassend kann ich es nur empfehlen, während des Studiums ins Ausland zu gehen und würde es selbst immer wieder so machen!
Auslandspraktikum in Barcelona, Spanien

Allgemeines
Von 08. April bis 14. Juni 2024 war ich für ein 10-wöchiges Praktikum im Rahmen meines Studiengangs Kindheitspädagogik in Barcelona, Spanien. Mein Praktikum absolvierte ich in der Einrichtung „Educatíon Multilingüe, Montessori Kinder Barcelona“.
Vor der Abreise
Vor meiner Abreise habe ich zuerst das Learning Agreement ausgefüllt und sowohl an die Praktikumsstelle als auch an meine Hochschule gesendet. Zusätzlich habe ich über die „Airbnb“ -App eine Wohnung in der Nähe meines Praktikumsplatzes gefunden und konnte diese problemlos buchen.

Während des Aufenthaltes
a) Kurze Beschreibung meiner Praktikumsstelle:
„Educatíon Multiligüe, Montessorie Kinder Barcelona“ ist eine multilinguale Kindertagesstätte, die sich auf die frühkindliche Bildung spezialisiert hat. Die Einrichtung legt großen Wert auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und fördert ihre Entwicklung durch eine kindzentrierte und sprachlich vielfältige Umgebung.
b) Meine Tätigkeiten:
Meine Hauptaufgabe bestand darin, das Team im Alltag zu begleiten und unterstützen. Zudem war ich daran beteiligt, die Kinder in ihrem Lernprozess zu fördern und ihre Entwicklung zu beobachten.
c) Kontakt im Praktikum:
Ich wurde freundlich im Team aufgenommen, jedoch war die Kommunikation etwas schwierig. Die Entscheidungen und organisatorischen Informationen wurden oft spontan vom Büro und der Leitung bereitgestellt. Es gab weniger Anpassung seitens des Teams. Meine Mentorin und andere Fachkräfte waren oft angewiesen, die Vorgaben des Büros und der Leitung zu beachten, was den Tagesablauf störte. Ein Beispiel dafür war der unerwartete Wechsel von Fachkräften mitten am Tag. Zu den Praktikant*innen hatte ich einen guten Kontakt und wir waren alle gut miteinander vernetzt. Auch die Kontakte zu Einheimischen waren gut, da sie sehr freundlich und hilfsbereit waren, was mir half, mich in der neuen Umgebung schnell zurechtfinden.
d) Ungefähre Lebenshaltungskosten:
Für Lebensmittel habe ich im Monat etwa 100€ ausgegeben, da in meiner Wohnung viele Dinge wie Waschmittel, Toilettenpapier, Shampoo, Salz, Zucker und so weiter bereits vorhanden waren. Für Monatsfahrkarte habe ich 21,50€ ausgegeben. Die Miete war 600€ pro Monat.
e) Freizeitaktivitäten:
In meiner Freizeit war ich meistens nach dem Praktikum mit Freunden an verschiedenen Stränden. Dort konnte man viele Aktivitäten tun, z.B. wie Fußball, Volleyball, Basketball, Skaten, Surfen oder auch Jetski. Am Wochenende erkundete ich Barcelona oder besuchte andere Städte. Des Weiteren gab es immer wieder unterschiedliche Veranstaltungen, wie Festivals, die katalanische Aprilmesse und viele andere Feste.

Nach der Rückkehr:
Die Anerkennung meines Praktikums verlief gut. Meine Praktikumsbeurteilung wurde von meiner Hochschule anerkannt. Alles in allem lässt sich sagen, dass mir das Auslandspraktikum sehr gut gefallen hat. Ich habe viele wertvolle Erfahrungen gesammelt, sowohl im Praktikum als auch im interkulturellen Austausch. Diese Erfahrungen haben mein Selbstbewusstsein gestärkt. Zudem hatte ich die Gelegenheit, eine neue Kultur und einen neuen Lebensstil kennenzulernen. Insgesamt war es ein gelungener Aufenthalt, den ich jedem nur empfehlen kann.
Auslandspraktikum in Kalifornien, USA

Allgemeines
Dauer: 12 Wochen
Gasthochschule/Praktikumsgeber:in:
Eine freiberufliche Hausgeburtshebamme
Land und Stadt:
Oakland, Kalifornien, USA
Studiengang: Hebammenwissenschaft

Vor dem Aufenthalt
Neun Monate vor dem geplanten Abreisetermin begann ich mit der Organisation meines Auslandspraktikums mit einer außerklinischen Hebamme. Der erste Schritt war es, eine Genehmigung von meiner verantwortlichen Praxiseinrichtung zu bekommen. Ich musste herausfinden, welche Qualifikationsanforderungen die betreuende Hebamme oder das Geburtshaus erfüllen musste, um den neuen Gesetzen für das Hebammenstudium in Deutschland zu entsprechen. Diese waren zunächst unklar, weil mein Studiengang der erste ist, der unter diese Anforderungen fällt. Es dauerte also einige Zeit, bis die Schule für Gesundheitsberufe Berlin alles vollständig geklärt hatte.
Mein Ziel war es, eine Hebamme oder ein Geburtshaus in meiner Heimatstadt (in der Nähe von San Francisco, Kalifornien) zu finden, damit ich bei meiner Familie bleiben konnte. Zum Glück hatte ich schon früher als Doula/Geburtsbegleiterin in dieser Region gearbeitet und auch meine Kinder in einem außerklinischen Geburtshaus zur Welt gebracht, sodass ich viele persönliche und auch professionelle Kontakte hatte. Während ich auf der Suche nach einem/einer Mentor:in war, konnte ich mich beim International Office der EHB um eine finanzielle Unterstützung durch das Erasmus+ Programm bewerben.
Obwohl es schwierig war, einen/eine Mentor*in zu finden, weil sich die Systeme für Hebammenschüler*innen in den USA stark von denen in Deutschland unterscheiden, fand ich schließlich eine ausgezeichnete und sehr erfahrene Hebamme, die bereit war, für den Zeitraum von zwölf Wochen meine Mentorin zu sein. Nachdem die Schule für Gesundheitsberufe Berlin ihre Qualifikationsunterlagen genehmigt hatte, unterzeichnete ich einen Vertrag und kaufte Flugtickets nach Kalifornien. Auch eine Kranken-, Unfall- und Privathaftpflichtversicherung war erforderlich, also musste ich nach Möglichkeiten suchen und diese ebenfalls abschließen. Ich reiste mit meinem Partner und zwei Kindern, also war ein weiterer organisatorischer Teil die Erlaubnis zu bekommen, dass meine schulpflichtigen Kinder die Schule verpassen durften. Ein Gästezimmer im Haus meiner Eltern und ein geliehenes Auto waren der Schlüssel dazu, dass wir in der San Francisco Bay Area bleiben konnten, wo die Wohnkosten extrem hoch sind und öffentliche Verkehrsmittel für diese Art von Arbeit zu unpraktisch sind.

Während des Aufenthalts
Das Auslandspraktikum wurde mit einer freiberuflichen, außerklinischen Hebamme durchgeführt. Nachdem sie viele Jahre in Geburtshäusern gearbeitet hatte, führte sie eine unabhängige Hausgeburtspraxis. Die meisten der Termine fanden in den Privathäusern ihrer Kund:innen statt. Sie mietete auch einen Büroraum, in dem einige Vorsorgetermine stattfanden.
Meine Arbeit umfasste die Beobachtung und Assistenz bei Vor- und Nachsorgeterminen sowie den Bereitschaftsdienst bei Geburten. Zusätzlich zur Arbeit mit meiner primären Mentor*in nahm ich auch an Geburten in einem nahegelegenen Geburtshaus teil, für die ich die Dokumentation übernahm und bei Geburten sowie bei der postpartalen Betreuung assistierte. Außerdem knüpfte ich Kontakte zu anderen lokalen Hebammen und nahm an drei verschiedenen Geburtsvorbereitungskursen teil (teils in Präsenz, teils virtuell) sowie an Stillberatungen und Peer-Review Circles. Ich konnte auch intrauterine Inseminationen in Privathaushalten begleiten, denn die Hebammen in den USA dürfen diese (anders als in Deutschland) im privaten Umfeld durchführen.
Ich habe mich einer Aktivist:innengruppe namens BIPOC Student Midwife Fund (BSMF) angeschlossen, deren Ziel es ist, die nächste Generation von außerklinischen Hebammen of Color zu finanzieren. In den USA müssen Hebammenschüler:innen bis zu 60.000 Dollar für ihre Ausbildung bezahlen, was für viele Studierende, insbesondere für Student:innen of Color, ein Hindernis darstellt. Die BSMF baut eine Community zwischen Mentor*innen und Student*innen auf, indem sie Vernetzungsmöglichkeiten, Öffentlichkeitsarbeit und monatliche Skills-Workshops anbietet. Ich bin von ihrer Arbeit total inspiriert und hoffe, dass ich mich in Zukunft einem Netzwerk von Hebammen of Color und ausländischen Hebammen in Deutschland anschließen kann.
Die Gemeinschaft der außerklinischen Hebammen in der Bay Area ist sehr eng. Die primäre Hebamme, mit der ich gearbeitet habe, hat viele Kontakte zu anderen Hebammen. Wir haben uns regelmäßig mit anderen Hebammen, Hebammenschüler*innen, Laktationsberater*innen und auch Doulas getroffen. Da diese Stadt auch meine Heimatstadt ist, hatte ich auch außerhalb meiner Arbeit als Studentin ständig mit Freund*innen und Familie zu tun.
Ich hatte das Glück, dass mir meine Familie ein kostenloses Zimmer und ein Auto zur Verfügung gestellt hat, was mir wahrscheinlich etwa 2500€ pro Monat erspart hat. Allerdings fielen noch Kosten für Benzin und Lebensmittel an, die sich auf etwa 800€ pro Monat beliefen. Die größten Kosten waren definitiv die Flüge (etwa 1500€ pro Flug im Sommer). Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherungen beliefen sich auf etwa 500€.
Ich habe meine Freizeit mit meiner Familie und meinen Freund*innen aus der Kindheit verbracht. An zwei Wochenenden sind wir zu meinen Schwiegereltern gefahren, die in einem wunderschönen Haus in den Redwoods an der Nordküste Kaliforniens wohnen. Meine Kinder konnten viel Zeit mit ihren Großeltern und Cousins und Cousinen verbringen. Wir sind in der Nähe des Strandes in Santa Cruz Achterbahn gefahren und haben viel leckeres mexikanisches und philippinisches Essen gegessen und sogar einige Touristenattraktionen in San Francisco besucht.

Lombard Street - © Michelle Wight
Nach dem Aufenthalt
Nach meiner Rückkehr nach Berlin begann ich sofort mit der nächsten theoretischen Phase des Studiums. Das bedeutete, dass ich nicht mehr auf Abruf für Geburten zur Verfügung stand, was ein ganz anderer Lebensstil ist. Ich vermisste bereits die Hebamme, mit der ich gearbeitet hatte, und wir sind seitdem in Kontakt geblieben. Ich bin mir sicher, dass ich auf meinem weiteren Weg zur Hebamme und in meiner Selbstständigkeit nach dem Abschluss weiter mit ihr in Verbindung bleiben werde. Sie ist eine exzellente Mentorin, die ihr Leben lang lernt und mit großer Leidenschaft Studierende ausbildet. Ich bin auch mit der Gruppe der Hebammenschüler:innen in Kontakt geblieben, die mich weiterhin virtuell in ihre monatlichen Skills-Workshops einbeziehen.
Die Anerkennung war sehr unkompliziert. Die Hebamme unterschrieb alle notwendigen Dokumente zu meinen Fähigkeiten und Erfahrungen und bewertete auch meine Leistungen. Sie schrieb auch mein Trainee Certificate, das den letzten Teil des Learning Agreements für das Erasmus+ Programm darstellt.
Mein Auslandspraktikum war eine unglaubliche und unschätzbare Lernmöglichkeit für mich. Es war eine Erleichterung, die Arbeit, die ich liebe, in meiner eigenen Heimatstadt und in meiner Erstsprache machen zu können. Obwohl es schwierig war, dies zu organisieren, hat es sich am Ende gelohnt. Ich habe vor, nach meinem Abschluss außerklinisch zu arbeiten, und finde daher, dass diese Erfahrung sehr wertvoll und wichtig für meine zukünftige Karriere ist. Mit vielen der Menschen, die ich kennengelernt und mit denen ich zusammengearbeitet habe, habe ich lebenslange Beziehungen geknüpft. Als Studentin fühlte ich mich sowohl von der Hebammengemeinschaft als auch von den Familien, mit denen wir gearbeitet haben, respektiert und wertgeschätzt.
Ich wünschte, ich könnte diese Art von Erfahrung anderen Studierenden empfehlen, aber ich denke, dass die Lebenshaltungskosten (Unterkunft und Autofahrten) sehr hoch wären, wenn man keine Familie in der Nähe hat. Außerdem ist die Art der Hausgeburtenbetreuung in den USA ganz anders als in Deutschland und es ist schwer, einen/eine Hebammenmentor:in zu finden, der/die eine Student:in für eine so kurze Zeit aufnimmt. Ich kann mir vorstellen, dass es für zukünftige Studierende einfacher wäre, wenn es eine Partnerschaft zwischen dem Hebammenprogramm der EHB und einem Geburtshaus in den USA gäbe.
Graduiertenpraktikum in Amsterdam, Niederlande

Allgemeines
Ich hatte das Privileg, im Rahmen meines Erasmus+-Programms an der Evangelischen Hochschule Berlin ein Praktikum bei "Careanimations" in Amsterdam zu absolvieren. Diese Chance ergab sich nach meinem Abschluss im Masterstudiengang Gesundheits- und Sozialmanagement, der eine Voraussetzung für das Erasmus+-Programm ist. Insgesamt durfte ich drei Monate (September - November 2023) in die Niederlande reisen.

Vor der Abreise
Die Vorbereitungen für mein Abenteuer in Amsterdam begannen mit der Suche nach einer Unterkunft, die ich durch Beiträge in verschiedenen Facebookgruppen fand. Die Kosten für WG-Zimmer liegen hier bei 600-1200€. Außerdem würde ich empfehlen, früh genug mit der Suche nach einer Unterkunft zu starten. Mein Zimmer hat 800€ gekostet. Durch intensive Internetrecherchen, Messekontakte und einige glückliche Zufälle fand ich auch meinen Praxispartner "Careanimations", welche im digitalen Gesundheitsbereich aktiv sind. Diese Zeit der Planung und Vorfreude war aufregend und voller Erwartungen.

Während des Aufenthalts
Amsterdam hat mich von Anfang an fasziniert. Die Stadt ist lebendig, vielfältig und bietet eine große Vielfalt an Freizeitaktivitäten. Mit Apps wie "Eventbrite" entdeckte ich kostenlose Veranstaltungen, die es mir ermöglichten, schnell neue Freundschaften zu knüpfen. Bei "Careanimations" war ich in verschiedene Projekte involviert, was mir nicht nur beruflich, sondern auch persönlich sehr viel bedeutete. Die drei Monate vergingen wie im Flug, doch die Erfahrungen und Eindrücke, die ich gewonnen habe, werden mich noch lange begleiten.

Nach der Rückkehr
Obwohl meine Zeit in Amsterdam vorbei ist, bedeutet das nicht das Ende meiner Verbindung zu "Careanimations". Ich habe die Möglichkeit aus Berlin weiterhin für das Unternehmen zu arbeiten, inzwischen sogar festangestellt. Amsterdam hat mich inspiriert, mich bereichert und mir wertvolle Einblicke in eine internationale Arbeitsumgebung gegeben. Diese Erfahrung kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen, besonders in den warmen Monaten zeigt sich die Stadt von ihrer besten Seite.
Auslandspraktikum in Istanbul, Türkei

Im Rahmen meines Studiums der Kindheitspädagogik hatte ich die Gelegenheit, mein zweites Praktikum in einem Kindergarten in Istanbul zu absolvieren, unterstützt durch Erasmus+.

Die Mitarbeiter:innen des Kindergartens haben mich herzlich in ihr Team aufgenommen und mir die Möglichkeit gegeben, meine pädagogischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Ich durfte verschiedene Ansätze ausprobieren und eigene Projekte umsetzen. Neben der Arbeit im Kindergarten hatte ich die Gelegenheit, die Kultur und das Leben in der Türkei kennenzulernen. In meiner Freizeit konnte ich Ausflüge unternehmen und die Orte und Plätze der Stadt erkunden.

Das Praktikum hat mir auch dabei geholfen, mein berufliches Netzwerk auszubauen und die Arbeitsweise in einer deutschen Einrichtung im Ausland kennenzulernen. Insgesamt war die Zeit in Istanbul eine wertvolle Erfahrung, mit Freundschaften die mich hoffentlich lange begleiten werden. Ich bin dankbar für diese Möglichkeit und würde anderen Studierenden empfehlen, ein Praktikum im Ausland zu absolvieren, um neue Erfahrungen für das Leben zu sammeln.
Auslandspraktikum in Chiang Mai, Thailand

Wann und wo hast du dein Praktikum gemacht?
Ich hatte die Möglichkeit, in den Semesterferien ein zweimonatiges Praktikum zwischen dem 6. und 7. Semester in Chiang Mai, Thailand, zu absolvieren. Meine Wahl fiel auf die School for Life, ein Projekt mit deutschen Wurzeln, das sich weit außerhalb von Chiang Mai inmitten der Natur befindet. Die Schule dient als Internat für Kinder und Jugendliche, die als Waisen leben oder aus sehr armen Verhältnissen stammen. Ich bin sehr dankbar, dass Erasmus+ mich finanziell unterstützt hat.

Wie hast du dich organisatorisch vorbereitet?
Ich war begeistert von der einzigartigen Möglichkeit, nicht nur etwas Sinnvolles zu tun, sondern gleichzeitig eine neue Kultur kennenzulernen und in diesem Feld für meine Bachelorarbeit zu forschen. Vor meiner Abreise hatte ich alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, darunter die Beantragung eines Visums und einer Auslandskrankenversicherung.
Ich hatte mich auch um ein Stipendium bei Frau Reith beworben, was weitere organisatorische Aufgaben mit sich brachte. Ich musste ein Motivationsschreiben verfassen, einen Online-Sprachtest absolvieren und ein Learning Agreement mit meinem Anleiter erstellen. Um mich optimal vorzubereiten, belegte ich einen Thailändisch-Sprachkurs an der Volkshochschule und stand regelmäßig per E-Mail im Austausch mit Thailand.
Glücklicherweise musste ich mich nicht um eine Unterkunft kümmern, da ich einen Schlafplatz auf dem Campus des Internats erhalten habe.

Wie war der Aufenthalt vor Ort?
Wie bereits erwähnt, nimmt die School for Life Kinder aus armen und risikoreichen Verhältnissen auf und bietet ihnen auf einem Campus mitten in der Natur eine sichere Umgebung zum Lernen und Erkunden. Der Campus hat eine Dorfatmosphäre und beherbergt Kinder unterschiedlicher Ethnien aus verschiedenen Regionen Nordthailands. Hier können sie sich auch praktisch ausprobieren, beispielsweise beim Angeln, Gärtnern oder Kochen. Während meines Praktikums an der SfL habe ich sowohl Englisch in mehreren Klassen unterrichtet als auch die Pädagogen und Kinder unterstützt. Ich habe Freizeitaktivitäten wie verschiedene Sportarten angeboten und ein eigenes Projekt namens „Mindfulness-Project“ ins Leben gerufen, das wöchentlich Yoga, Meditation und Kunst umfasste.
Der Kontakt zu den Pädagogen vor Ort war begrenzt, aber ich hatte intensive Interaktionen mit anderen Praktikanten und Kindern. Die Sprachbarriere stellte eine Herausforderung dar, trotz meines vorherigen Sprachkurses. Glücklicherweise kam zur gleichen Zeit wie ich eine weitere Praktikantin namens Sofie an die School for Life, die sowohl Deutsch als auch Thailändisch sprach und mir bei Übersetzungen half. Ich begann auch für meine Bachelorabeit zu forschen, wobei ich meine Forschungsfrage anhand meiner Erfahrungen im Praktikum entwickelte, viele Interviews durchführte und täglich Feldnotizen machte.
Zu Beginn war der Freiheitsentzug eine Herausforderung, da ich den Campus nicht so leicht verlassen konnte. Im Laufe der Zeit konnte ich mich aber besser anpassen. In meiner Freizeit habe ich Sport und Yoga gemacht, meditiert, gelesen oder mich mit anderen Praktikanten unterhalten. Gelegentlich sind wir Praktikanten übers Wochenende nach Chiang Mai gefahren und haben uns die Stadt angesehen. Ich bin zudem oft auch auf dem Campus geblieben und in der Natur spazieren gegangen. Ich bemerkte, dass ich dort kaum Stress hatte und das langsamere Tempo des Lebens im Vergleich zu Berlin als Vorteil empfand. Allerdings habe ich auch die finanziellen Herausforderungen der Organisation gespürt.

Wie lief die Rückkehr und was ist dein Fazit?
Da es sich um ein freiwilliges Praktikum handelte, musste ich mich nicht um eine Anerkennung kümmern. Das Learning Agreement musste vervollständigt werden und über Frau Reith an Erasmus weitergeleitet werden. Ich bin sehr dankbar, dass es ohne Probleme verlaufen ist. Während meines Praktikums konnte ich Material für meine Bachelorarbeit sammeln, tief in eine andere Kultur eintauchen und Soziale Arbeit in Thailand hautnah erleben. Das Praktikum hat nicht nur meine Fähigkeiten in der Sozialen Arbeit weiterentwickelt, sondern mich auch persönlich herausgefordert, wodurch ich mich weiterentwickeln konnte. Diese Erfahrungen werde ich in meine Zukunft mitnehmen. Das Praktikum hat mir gezeigt, dass ich in Zukunft gerne in der kreativen Sozialarbeit mit Kindern arbeiten möchte und dass es sehr wertvoll ist, wenn man die gleiche Sprache wie seine Klienten spricht. Insgesamt war es ein sehr ehrfahrungsreiches Praktikum sowie eine sehr besondere, manchmal auch emotionale Zeit und ich kann jedem empfehlen, eine Auslandserfahrung zu machen.
Auslandspraktikum in Vicenza, Italien

Wo und wann warst du im Ausland?
Im Herbst 2022 habe ich für neun Wochen im Geburtshaus Casa Maternitá Dora Luce in Vicenza/Italien gearbeitet. Das Praktikum fand im vierten Semester meines Hebammen-Studiums (Bachelor of Sc. Hebammenkunde) statt und war Teil meiner praktischen Ausbildung in der außerklinischen Geburtshilfe. Vicenza ist eine kleine Stadt mit ca. 100.000 Einwohner*innen im Norden Italiens in der Region Venetien. Die Gegend ist stark von der norditalienischen Industrie geprägt, Fabrikgelände, Lagerhallen und industrielle Landwirtschaft wechseln sich mit malerischen Dörfern, Weinbergen und prachtvollen Renaissance Städten ab – manchmal fast ohne Übergang. Das Geburtshaus befindet sich in einem Vorort von Vicenza, zwischen Einfamilienhäusern und Fabrik-Geländen. Da es in Italien nicht viele Geburtshäuser gibt, liegen im Einzugsgebiet des Geburtshauses Padua, Verona bis hin zu den Vororten von Venedig.

Wie verlief die Planung? Wo hast du eine Unterkunft gefunden?
Mit der Organisation des Auslandspraktikums habe ich etwa ein Jahr vor Praktikumsbeginn begonnen, Geburtshäuser in Italien recherchiert und Bewerbungen verschickt. Da mein Partner aus Italien kommt und wir einen gemeinsamen Sohn haben, wollten wir meinen Einsatz in der außerklinischen Geburtshilfe nutzen, als Familie eine Zeit in Italien zu leben und zu arbeiten. Für den Ortswechsel gab es viel zu bedenken: eine Wohnung für drei Personen, einen Kita-Platz, Mobilität vor Ort, Arbeitsmöglichkeiten für meinen Partner. Letztlich konnten wir vieles erst kurz vor der Abreise organisieren, da vielerorts nicht so langfristig geplant wird. Eine Wohnung in Vicenza für zwei Monate zu finden, war viel schwerer als gedacht. Es besteht Wohnungsmangel und Zwischenmieten für zwei Monate sind unüblich. Schließlich haben wir über Bekannte eine kleine Wohnung gefunden. Der Kita-Platz war leichter zu organisieren, aber auch viel teurer als in Berlin. Hier hat uns der Erasmus+ Kindermobilitätsbonus sehr geholfen.
Für das Geburtshaus brauchte ich neben meiner Auslandskrankenversicherung keine weitere Versicherung (z.B. Berufshaftpflicht). Meine Erasmus+ Bewerbung habe ich erst mit der Zusage des italienischen Geburtshauses erstellt. Glücklicher Weise konnte ich noch in das laufende Verfahren einsteigen und habe mich vom International Office gut unterstützt gefühlt. Die Kommunikation über vier Ecken (Geburtshaus, Schule für Gesundheitsberufe wo ich angestellt bin, EHB und mir) brauchte allerdings etwas Zeit und Geduld.

Wie verlief dein Aufenthalt?
Das Geburtshaus Casa Maternitá Dora Luce wurde 2013 gegründet und versteht sich als Frauen*- und Familiengesundheitszentrum. Dort arbeiten Hebammen, Psycho- und Physiotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen u.v.m. Ihr Ziel ist es, vor allem die Wahlfreiheit im Gesundheitsbereich für Frauen* und Familien im Betreuungszyklus rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett und darüber hinaus zu stärken. Das Geburtshaus Casa Maternitá Dora Luce möchte ein Zuhause für alle Familien sein, die dorthin kommen. Es gibt eine Küche, in der jede*r sich selbst versorgen kann, manchmal wird gemeinsam mit den Familien gekocht und gegessen, viele Familien bleiben nach der Geburt einige Tage da für die ersten Tage des Wochenbettes, eine “Dora-Mamma” betreibt einen kleinen Second-Hand und Tausch-Laden im Haus. So entsteht ein lebendiger Ort, an dem auch ich mich gleich “zu Hause” gefühlt habe. Die Organisation des Arbeitsalltages vor Ort war allerdings bis zum letzten Tag herausfordernd, da in der Geburtshilfe viel auf Abruf läuft, ich permanent in Rufbereitschaft war und es häufig zu Terminverschiebungen kam.
Ich habe dort drei Hebammen begleitet und die Tätigkeit der außerklinischen Geburtshilfe im gesamten Betreuungszyklus kennen gelernt. Von den klassischen Schwangeren-Vorsorgeterminen über Geburtsvorbereitung, die Begleitung von Geburten, Wochenbettbesuchen, Rückbildungskursen über Stillgruppen und Austauschräume für Familien nach der Geburt habe ich an allen Aktivitäten teilgenommen. Einige Familien habe ich über die gesamte Zeit bis zur Geburt ihrer Kinder begleiten dürfen und konnte so lernen, welche wichtige Rolle Kontinuität in der Hebammenarbeit spielt. Die Geburten waren jede für sich ganz besondere Erlebnisse, in ruhiger und persönlicher Atmosphäre, in der die Frauen*, jede auf ihre Weise, sich auf die Geburtsarbeit einlassen konnten und ihre Gebärposition finden konnten. Es gab auch Verlegungen und kritische Momente während- und nach der Geburt, Erlebnisse, die für die Familien und auch das Hebammen-Team belastend waren. Für mich war es aber zugleich eine lehrreiche Erfahrung, den Prozess der Entscheidungsfindung bis zur Verlegung zu begleiten. Schön war, dass wir die Familien durch die Betreuungskontinuität auch nach einer Verlegung stets wieder gesehen haben.

Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten?
Italien ist im Vergleich zu Deutschland ein Land mit hohen Lebenshaltungskosten. Die Miete war etwa so hoch wie in Berlin (ca. 900 €), nur dass wir dort in 1,5 statt in drei Zimmern wohnten. Die Kita hat monatlich 250€ gekostet, hinzu kam eine “Einschreibegebühr”. Mit der Inflation sind die Lebensmittelpreise stark gestiegen im Vergleich zu den Vorjahren. Lokale Produkte, die sonst günstiger waren als in Deutschland wie z.B. Käse und Obst und Gemüse waren etwa gleich teuer oder sogar teurer als in Deutschland. Wir haben versucht, beim Einkaufen günstige Produkte zu wählen und viel zu Hause zu kochen. Wir waren mit dem Auto da und haben uns vor Ort Fahrräder organisiert, da der ÖPNV in italienischen Kleinstädten nicht besonders gut ausgebaut ist und die Kita, unsere Wohnung und das Geburtshaus nicht nah beieinander lagen, sondern über verschiedene Vororte verstreut. Zu den Terminen bei den Familien musste ich viel Auto fahren, da das Geburtshaus ein weites Einzugsgebiet bis Verona, Padua und Mestre/Venedig hat. Die Benzinpreise waren noch subventioniert (1,60-1,70€).

Wie hast du deine Freizeit gestaltet?
In unserer Freizeit haben wir Ausflüge ins Zentrum und Fahrradtouren zu einem nahe gelegenen See gemacht, Spaziergänge durch Renaissance-Villen-Viertel und natürlich Aperitivo auf der Piazza getrunken. Für Kinder sind italienische Städte weniger geeignet, es gab nur einen erreichbaren Spielplatz in der ganzen Stadt. Aber dafür an jeder Ecke Eis und Parks voller Kaninchen und Hühner und am Wochenende, wenn keine Geburten waren, Ausflüge nach Venedig, ans Meer und zum italienischen Teil unserer Familie am Gardasee.
Was ist dein persönliches Fazit?
Für mich war es ein gelungener Aufenthalt. Ich habe viel gelernt von den italienischen Hebammen und Familien, über das dortige Gesundheitssystem und durch den Perspektivwechsel auch über das hiesige. Ich habe schöne und lehrreiche Erfahrungen gemacht und hatte tolle Lehrerinnen. Die Zeit in Italien war herausfordernd, aber hat mir auch Kraft gegeben für mein letztes Ausbildungsjahr und Motivation für eine umfassende, respektvolle Begleitung von Familien. Mit meiner Familie durfte ich den Alltag in Italien kennen lernen, was für uns alle eine wichtige Erfahrung war – mein Sohn hat die italienische Kita und die Zeit mit unserer italienischen Familie geliebt und mein Partner und ich haben die gemeinsame Zeit nach zwei Jahren Schichtdienst/Vollzeitstudium und Corona-Beschränkungen sehr genossen. Wir haben große Lust, die Erfahrung fortzusetzen und für einige Zeit nach Italien zu gehen zum Lernen, Leben und Arbeiten. Die Organisation war allerdings sehr aufwendig und zwei Monate fühlten sich letztlich zu kurz an. Für mich war insbesondere die Anfangszeit, mit Anreise, Umzug, Ortswechsel, neuer Kita und Arbeitsbeginn sehr herausfordernd – ich würde Familien raten, hier genügend Zeit für den Wechsel einzuplanen, mindestens eine, besser zwei Wochen.
Auslandspraktikum in Lausanne, Schweiz

Wo und wann warst du im Ausland?
Mein Auslandspraktikum fand im vierten Semester meines Studiums der Hebammenkunde B. Sc. in Lausanne in der französischsprachigen Schweiz statt. Zu diesem Zeitpunkt unseres Studiums machen wir Hebammenstudentinnen alle ein Praktikum (Externat) in der außerklinischen Geburtshilfe, Schwangerenvorsorge und/oder Wochenbettbetreuung bei einer freiberuflichen Hebamme, in einer Hebammenpraxis oder im Geburtshaus. Ich habe mein Externat im Maison de Naissance Eden (Geburtshaus) im Zeitraum vom 11. Juli bis 11. August und vom 5. September bis 2. Oktober 2022 absolvieren können. Da die Hebammen im Sommer teilweise selbst im Urlaub sind und für den Monat August keine Geburten angenommen haben, habe ich meinen Urlaub auch in den August gelegt. Von der Schweiz aus bin ich in den Urlaub nach Frankreich und Italien gefahren und bin dann wieder nach Lausanne zurückgekehrt.

Wie verlief die Planung? Wo hast du eine Unterkunft gefunden?
Da ich schon im 1. Semester wusste, dass wir im vierten Semester ein Externat absolvieren werden, habe ich bereits sehr früh nach einer Praktikumsstelle Ausschau gehalten. Am liebsten hätte ich ein ganzes Semester im Ausland verbracht und an einer Hochschule im Ausland studiert, aber das ist in unserem Studium leider nicht vorgesehen. Daher stand für mich schnell fest, dass ich zumindest für mein Externat ins Ausland gehen möchte. Nach meinem Abitur habe ich ein Jahr in Frankreich verbracht und wollte gerne an diese Erfahrung anknüpfen und wieder in ein französischsprachiges Land gehen. Ich bin ein Südlicht, meine Familie väterlicherseits kommt vom Bodensee und ich liebe die Berge und Seen. Daher habe ich im Internet nach Hebammen und Geburtshäusern in der französischsprachigen Schweiz gesucht und habe auf diesem Wege das Maison Eden entdeckt. Glücklicherweise habe ich meine Bewerbung frühzeitig abgeschickt und so auch relativ schnell eine vorläufige Zusage bekommen. Ein paar Monate vor meiner Abreise gab es noch sehr viel zu organisieren. Für Erasmus+ habe ich mich erst spät beworben, da mir das Prozedere der Bewerbung nicht klar war, konnte aber glücklicherweise trotzdem noch an dem Programm teilnehmen. Zudem habe ich eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen und mich beim Deutschen und Schweizerischen Hebammenverband erkundigt, ob ich eine Auslandsberufshaftpflichtversicherung abschließen muss. Meine Unterkunft habe ich über eine Bekannte von einer Bekannten gefunden. Auf Instagram hatte ich eine Story mit einem Wohnungsgesuch gepostet, woraufhin sie sich gemeldet und mir den Kontakt von der Familie, bei der ich gewohnt habe, vermittelt hat.

Wie verlief dein Aufenthalt?
Während meines Praktikums habe ich fast allen Hebammen, die im Maison Eden arbeiten, über die Schultern schauen können. Anfangs habe ich vor allem zugeschaut, habe mit der Zeit aber auch immer mehr selbst machen dürfen und bin vor allem von den Hebammen, mit denen ich viel gearbeitet habe, aktiver miteinbezogen worden. Die Hebammen machen einen „suivi global“, das heißt sie betreuen die Schwangeren und Paare von der Schwangerschaft über die Geburt bis ins Wochenbett und die Stillzeit hinein. Ich habe bei Anamnesegesprächen, Schwangerenvorsorgen, Geburtsvorbereitungskursen, Wochenbettbesuchen sowie Still- und Laktationsberatungen dabei sein können. Ein besonderes Highlight für mich waren die drei Geburten, die ich miterleben durfte. Es waren meine ersten Geburtshausgeburten und auch meine ersten Wassergeburten. Die Stimmung und Atmosphäre im Geburtshaus sind sehr besonders und natürlich absolut nicht mit der Klinik zu vergleichen. Im Maison Eden gibt es ein sehr schön und liebevoll eingerichtetes Geburtszimmer mit einem großen Bett, aber auch ganz viel Platz für alternative Gebärpositionen, eine Yogamatte, einen Pezziball, Seile, die von der Decke hängen, an denen sich die Gebärende festhalten kann und einen Gebärhocker. Das Zimmer ist in warme Farben und warmes, gedämpftes Licht gehüllt. Immer wenn sich eine Geburt angekündigt hat, haben wir warmes Wasser in die Gebärwanne einlaufen lassen, entspannende ätherische Öle und Blütenblätter ins Wasser gegeben, eine Duftlampe angemacht, Kerzen angezündet, das Zimmer so hergerichtet, dass sich das Paar geborgen und gut aufgehoben fühlen und insbesondere die Gebärende in ihre „bulle“ eintauchen und das Kind auf natürliche und sanfte Weise geboren werden kann. Drei kleine Menschen habe ich das Licht der Welt erblicken sehen und noch viele weitere in ihren ersten Tagen und Wochen nach der Geburt begleiten dürfen. Die Betreuungskontinuität, die dort gelebt wird, war auch für mich sehr besonders, da ich so eine wirkliche Beziehung zu den Paaren aufbauen und ihre Entwicklung in ihrer Rolle als Eltern und auch die ihrer Kinder vom Neugeborenen zum Säugling miterleben konnte. Auch die Zusammenarbeit mit der nahegelegenen Geburtsklinik habe ich kennengelernt, denn es kam öfters vor, dass wir Schwangere in die Klinik begleiten oder auch aus dem Geburtshaus in die Klinik verlegen mussten. Das war immer schade und enttäuschend, vor allem für das Paar, für mich aber auch interessant zu sehen, wie außerklinische und klinische Geburtshilfe ineinandergreifen und im besten Falle gut zusammenarbeiten.
Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten?
Die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind bekannterweise sehr hoch. Für mein Zimmer habe ich pro Monat stolze 700 CHF bezahlt. Auch Lebensmittel & Co sind sehr teuer. Daher habe ich sehr auf die Preise geschaut, die günstigsten Produkte gekauft und auf besonders teure Lebensmittel während meines Aufenthalts gänzlich verzichtet. Da ich im Urlaub in Frankreich und Italien war, habe ich mich dort mit haltbaren Lebensmitteln eingedeckt, damit ich zumindest diese nicht in der Schweiz kaufen musste. Ich war mit dem Auto vor Ort, habe aber nie in der Schweiz getankt, sondern nur in Österreich, Italien und Frankreich. In Lausanne selbst bin ich das Auto kaum gefahren und habe es nur genommen, um Ausflüge in die Berge, an den See oder in benachbarte Städtchen und Dörfer zu unternehmen.

Wie hast du deine Freizeit gestaltet?
Der Sommer in Lausanne war sehr heiß, da bin ich immer wieder an den See und ins Wasser gesprungen und geschwommen. Der „Lac Léman“ ist wunderschön, das Wasser klar und erfrischend und von der schweizerischen Seite hat man einen tollen Blick auf das Bergpanorama der französischen Alpen. Besonders schön am Seeufer ist es in den Nachbardörfern, die direkt an Lausanne angrenzen und die man auch mit dem Bus gut erreichen kann. Von dort ist man auch schnell im Lavaux, einer Weinbauregion und kann zwischen den Weinbergen spazieren und Trauben naschen. In die Berge bin ich leider nicht so oft gegangen, wie ich wollte, da ich großen Respekt davor hatte, allein alpine Touren zu machen. Für mich war es nicht so einfach, andere Auszubildenden oder Studierende kennenzulernen, da ich während der vorlesungsfreien Zeit in Lausanne angekommen bin und ich in dem kleinen Geburtshaus die einzige Praktikantin war. Die Hebammen waren aber alle sehr nett und haben mir hin und wieder auch angeboten mit ihnen an den See zu kommen oder am 1. August den schweizerischen Nationalfeiertag mit ihnen zu feiern. Besonders mit einem Paar, das ich schon in meinen ersten Tagen in Lausanne in den letzten Atemzügen der Schwangerschaft kennengelernt habe, habe ich mich sehr gut verstanden. Mit der betreuenden Hebamme habe ich die beiden und ihr Neugeborenes auch in den ersten Wochen nach der Geburt begleitet. Auch nach Abschluss der Hebammenbetreuung bin ich mit der jungen Familie in Kontakt geblieben und wurde von ihnen zum Beispiel zum Frühstück nach Hause eingeladen. Ein besonderes Highlight für mich war das Paléo Festival Nyon, auf dem viele frankophone Künstler*innen und Interpret*innen gespielt haben. Die Organisation „Esprit Sage-femme“ hatte einen Stand auf dem Festival und ein paar Hebammen aus „meinem“ Geburtshaus haben diesen Stand während der Festivaltage mitbetreut. Der Stand war Anlaufstelle für Schwangere, Stillende und Eltern von kleinen Kindern, deren Windel gewechselt werden musste. Schwangere konnten sich ausruhen, Stillende ihre Kinder im Zelt hinter dem Stand stillen oder auch ihre Milch abpumpen und während des Festivaltags im Kühlschrank lagern. Ursprünglich war es so gedacht, dass auch ich den Stand mitbetreue, aber leider gab es keine Karte mehr für mich. Das war sehr schade, aber zumindest habe ich eines der Last-Minute-Tickets ergattern und auf dem letzten Festivalabend inklusive des Konzerts des belgischen Sängers Stromae mittanzen und -feiern können und hoffe, dass ich vielleicht in einem der nächsten Jahre als ehemalige Geburtshauspraktikantin und Freiwillige mit dabei sein kann.
Was ist dein persönliches Fazit?
Der Sommer in Lausanne war für mich ein willkommener „Tapetenwechsel“. Nach fast zwei Jahren Studium in Berlin, die mehr oder weniger durch die Pandemie gezeichnet waren, habe ich es sehr genossen, endlich wieder in die „große, weite Welt“ ziehen und eines unserer Nachbarländer aus einer neuen Perspektive entdecken zu können. Die Zeit im Geburtshaus hat mich noch einmal daran erinnert, wie schön und besonders die Arbeit einer Hebamme doch ist, denn das ist in den zwei Jahren im Kreißsaal leider immer wieder in den Hintergrund gerückt. Mit dem Wissen, wie Geburtshilfe auch gelebt werden kann und der Perspektive, in Zukunft so arbeiten zu können, wie ich es möchte und es mir für die Paare und Familien wünsche, habe ich neuen Mut und neue Motivation für das dritte Ausbildungsjahr sammeln können. Auch sprachlich habe ich von meinem Aufenthalt in der „Romandie“ profitiert. Ich hatte gedacht, dass vor allem das Fachvokabular eine große Hürde sein würde, aber das war es gar nicht. Die wichtigsten Fachtermini habe ich schnell aufgreifen und anwenden können und kann mir vorstellen, später in einem frankophonen Land als Hebamme zu arbeiten. Falls es mich wieder in die Schweiz ziehen sollte, wird meine Wahl wohl wieder auf die französischsprachige Schweiz fallen, denn Französisch finde ich dann doch sehr viel verständlicher und einfacher als Schwyzerdütsch …
Auslandspraktikum in Santa Cruz de Tenerife, Teneriffa

Wo und wann warst du im Ausland?
Im Rahmen meines Studiums Kindheitspädagogik habe ich im 5. Semester ein Pflichtpraktikum auf Teneriffa in Santa Cruz de Tenerife vom 09.05.22 – 15.07.22 absolviert.
Wie verlief die Planung? Wo hast du eine Unterkunft gefunden?
Im Sommer 2021 habe ich mich für das Erasmusprogramm beworben. Nach meiner Bestätigung schaute ich zunächst nach Einrichtungen in Italien, habe mich dann allerdings für einen Aufenthalt auf Teneriffa entschieden, weil ich dort eine deutschsprachige Einrichtung entdeckte und vor knapp einem Jahr die Insel für 10 Tage bereisen dürfte. Für die Praxisstelle habe ich mich entschieden, weil mich die Vermittlung der deutschen Sprache im spanischen Raum, sehr interessiert und ich die Konzeption der Schule genauer kennenlernen wollte. Die Leitung meldete sich schnell zurück, wir wickelten nach einem Telefonat die Bewerbung ab und sie fügte mich in eine WhatsApp Gruppe der Praktikant*innen hinzu. Darüber habe ich mich nach einem freien Zimmer erkundigt. Meine Unfallversicherung, Haftpflichtversicherung und Tages-Reise-Krankenversicherung habe ich übers Internet und per Telefon abgeschlossen. Das war etwas aufwändiger, aber hat von zu Hause aus gut funktioniert.

Wie verlief dein Aufenthalt?
Der Kindergarten der Deutschen Schule Santa Cruz setzt sich aus drei Einrichtungen zusammen: Kinderkrippe, Kindergarten und Vorschule.
Die Kinder werden hier mittels angewandter Elementarpädagogik im Alltag begleitet und im Kindergarten der Deutschen Schule Santa Cruz das erste Mal mit einer Fremdsprache konfrontiert. Daher ist es eine besondere Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte die neue Sprache in allen Lernbereichen aufzugreifen.
Während meines Praktikums war ich zunächst zwei Wochen in der Vorschulgruppe eingesetzt. Ich habe die Vorschule als sehr verschult wahrgenommen und es fiel mir schwer in der Gruppe Aufgaben für mich wahrzunehmen.
In Gesprächen mit der Leitung kam mir, trotz vorher unterzeichneten Vertrages, großer Unmut zu den Konditionen meines Praktikums entgegen: freie Freitage, kurze Praktikumszeit. Ein Wechsel in die Grundschule wurde mir verwehrt, weil ich als Vollzeitarbeitskraft in der Vorschule eingeplant war.
Nach zwei Wochen in der Vorschule wurde ich erst eine Woche im Kindergarten eingeteilt und anschließend in die Krippengruppe gewechselt. Hier fühlte ich mich sehr wohl. Wir bereiteten zusammen Angebote vor, trafen Absprachen und Vorbereitungen zu bevorstehenden Projekten und konzipierten meinen Ausbildungsplan. Ich lernte die Eltern kennen und unterstütze den Austausch und die interkulturellen Beziehungen.
Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten?
Pro Monat zahlte ich in meiner WG 375€ Miete und gab für Essen ca. 60 € aus. Der öffentliche Nahverkehr ließ sich mit einer Art Prepaid-Monatskarte bewältigen, dafür zahlte ich ca. 30€ und bildete sonst Fahrgemeinschaften mit Praktikant*innen. Für die Ausflüge und weiteres zahlte ich im Monat 200-300€. Mittagessen und Schulbusfahrten wurden von der Einrichtung übernommen.

Wie hast du deine Freizeit gestaltet?
Die Praktikant*innen waren untereinander gut vernetzt und ich wurde herzlich empfangen. Mit meiner Mitbewohnerin und den anderen Praktikant*innen ging ich viel wandern, ich nahm bei einem 10 km Lauf durch Santa Cruz teil, ich war reichlich am Meer, bereiste die Nachbarinseln und Städte. Es gab bei uns in der Nähe eine Surfschule, wo ich regelmäßig an Kursen teilnahm. Einheimische lernte ich vor allem bei abendlichen Audienzen kennen. Ich entdeckte die spektakuläre Bibliothek des Kunsthistorischen Museums in Santa Cruz, wo ich nachmittags reflektierte und vorbereitete.
Was ist dein persönlichen Fazit?
Mein Aufenthalt auf Teneriffa war durchwachsen. Anfangs war ich sehr erschöpft durch die ständigen Wechsel der Gruppen und die vielen Unsicherheiten. Ich finde den Umgang mit Praktikant*innen in der Einrichtung nicht fair und die Ansprüche an diese zu hoch. Ich hatte große Schwierigkeit mit der Arbeitsweise, der internen Kommunikation und Transparenz im Team der Einrichtung.
Dennoch habe ich viele großartige inspirierende Menschen, die kanarische Lebensweise, das gute Essen und mich kennengelernt. Teneriffa hat eine vielseitige Pflanzenwelt, hohen Berge, das weite Meer, Wüsten und kleine süße Orte direkt neben großen Städten. Die Insel besteht aus Kontrasten, aber überrumpelt nicht, sondern versetzt in Erstaunen und bietet vielseitige Aktivitäten. Ich habe die Spanier*innen als sehr aufgeschlossen, lebensfroh und freundlich wahrgenommen. Ich bin glücklich mein Aufenthalt fortgesetzt zu haben und kann zumindest die Insel Teneriffa wärmstens weiterempfehlen.
Auslandspraktikum in Göteborg, Schweden
Wo und wann warst du im Ausland?
Mein Auslandspraktikum fand im fünften Semester meines Studiums der Kindheitspädagogik B.A. statt und lag in dem Zeitraum des 9. Mai bis 8. Juli 2022. Meine Einrichtung war die „ABC All About Children Preschool“, eine bilinguale Vorschule in der schwedisch und englisch gesprochen wird, im Zentrum von Göteborg, Schweden.
Wie verlief die Planung? Wo hast du eine Unterkunft gefunden?
Meine Praktikumsstelle habe ich im Team „Praktikum II_Infoveranstaltung“ auf der Karte der bereits bekannten Praktikumsstellen entdeckt. Ungefähr acht Monate vor der Abreise habe ich mich auf den Praktikumsplatz und auf eine Erasmus+ Förderung bei Frau Tanja Reith beworben und zwei Zusagen erhalten. Hier habe ich dann nach der Zusage das von ihr zugesendete „Learning Agreement“ ausgefüllt und unterschrieben. Zusätzlich habe ich auf der Plattform des ONLINE LINGUISTIC SUPPORT (OLS) einen Englischtest gemacht, um meine Sprachkenntnisse nachzuweisen. Dann ging es an die Suche nach einer Unterkunft und die Organisation von Versicherungen für das Ausland. Nach langer Suche bin ich durch einen Tipp auf die Website „bostad.blocket.se“ gestoßen. Hier werden Zimmer und Wohnungen in ganz Schweden inseriert. Mit ganz viel Glück fand ich hier ein Zimmer, zwei Gehminuten von meiner Einrichtung entfernt. Meine Versicherungen musste ich nicht neu beantragen, da ich noch familienversichert bin und die bestehenden Versicherungen auch Auslandsaufenthalte abdeckten. Mein Zugticket buchte ich erst zwei Wochen vorher, da ich mir mit dem Abreisedatum noch nicht sicher war und drei Tage vorher beantragte ich meinen digitalen internationalen Studentenausweis, der für 15€ auf der Website „isic.de“ erhältlich ist und in kürzester Zeit ausgestellt wird. Auch packte ich alle nötigen Drogerieprodukte und Medikamente ein, da diese in Schweden sehr teuer sind und es fast unmöglich ist, einen Arzttermin zu bekommen.
Ich hätte vorher jedoch gründlicher das Wetter checken sollen, der Sommer in Göteborg ist selten heiß (meistens um die 15-20°C mit Wind) und als ich ankam waren es 11° C, es regnete und ich hatte viel zu dünne Klamotten eingepackt. Auch ist es sehr lange hell, daher empfiehlt sich eine Schlafmaske.
Wie verlief dein Aufenthalt?
In der „ABC All About Children Preschool” wurde ich sofort herzlich empfangen und konnte mich nach kürzester Zeit in den Tagesablauf einfinden. Ich arbeitete in einer von sieben Kindergruppen, mit Kindern im Alter von eins bis drei Jahren. Die Arbeit war anstrengend, aber auch sehr erfüllend. Ich lernte neue digitale Dokumentations- und Beobachtungsmethoden nach „HighScope“ und dem schwedischen Curriculum kennen, erhielt Einblicke in die Elternarbeit, tauschte mich in regelmäßigen Reflexionsgesprächen mit meinen Kolleg*innen aus und lernte viele neue Freunde kennen. Letzteres war besonders leicht, da das Team sehr jung und zugewandt war und auch weitere Praktikant*innen in der Vorschule arbeiteten. In der Vorschule hat mich besonders die Vielfalt an Materialien (Ressourcenräume für verschiedene Lernbereiche: „Pretend play“, „Mathematics“, „Science, Sensory, Light Sensory“ und viele mehr) die kreativen Spiel- und Bildungsangebote jeden Tag (hier wurden ein Toberaum, Lichtraum und ein Musik- und Bewegungsraum zur Verfügung gestellt) und die Professionalität der pädagogischen Fachkräfte beeindruckt. Auch die Sorgfalt, mit der auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen geachtet wurde, ließ mich staunen. Meine Vor- und Nachbereitungszeit wurde mir jeden Tag gewährt, wir hatten eine Mitarbeiter*innenküche, einen entspannenden Pausenraum, gutes Essen und stetigen Austausch im Team.
Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten?
Da ich keine Entlohnung für mein Praktikum erhielt und die Auszahlungssumme von Erasmus+ mit 555€ nach Abzug meiner Miete kaum etwas übrig ließ, musste ich viel aus eigener Tasche bezahlen. Ich arbeitete nebenbei noch online meinen Job in Berlin weiter und erhielt Unterstützung von meinen Eltern. Anders wäre mir der Aufenthalt nicht möglich gewesen. Die Lebensmittelpreise in Schweden sind sehr hoch und selbst in Discountern wie „Lidl“ oder „Willys“ muss man mit circa 50-100€ in der Woche für Lebensmittel rechnen. Im Monat brauchte ich daher circa 500 Euro für Lebensmittel und Freizeitgestaltung, dies variierte je nach Anzahl der Unternehmungen, und 500 Euro Warmmiete für mein 7 m² Zimmer direkt im Zentrum.
Wie hast du deine Freizeit gestaltet?
Ich habe mir die App „Bumble“ heruntergeladen und die „BFF-Funktion“ genutzt. So habe ich viele zusätzliche Menschen kenngelernt, die auch neu in Göteborg waren, nach Freunden suchten und bereit waren die Stadt zu entdecken. Auch in meiner Einrichtung schloss ich viele Freundschaften und wurde in Afterwork Aktivitäten und Ausflüge miteinbezogen. Gemeinsam fuhren wir nach Oslo und Stockholm, entdeckten die Natur am See „Stora Delsjön“ oder im Park „Slottsskogen“, liefen durchs „Haga Viertel“ und aßen im „Café Husaren“ die berühmten„Kanellbullaren“. Wir feierten im „Pustervik“, tranken ein Café oder ein Bier in einer der unzähligen Bars und Cafés (Holy Moly, King´s Pub, Bar Solo, Kafé Magasinet etc.) auf der Tredje Långgatan, besuchten mit der Fähre eine der Schäreninseln vor Göteborg wie „Styrsö, Asperö oder Marstrand “, sahen uns Göteborg von oben auf dem „Skansen Kronan“ an, gingen Eis essen bei „Triumfglass“, aßen in Restaurants wie „Dirty Records“ oder „Brewers Beer Bar“ oder gingen in „Fiskebäck“ am Strand spazieren.
In Göteborgs Umgebung ist es erlaubt fast überall wild zu campen und ein Feuer zu machen. Dafür gibt es manchmal eine Feuerstelle an der schon Holz bereit steht, man muss dann nur noch seine Grillsachen mitbringen. Auch ist vieles sehr gut mit dem Fahrrad zu erreichen, hier gibt es die „Cykelköket Gamlestan“ die kostenlos Fahrräder verschenkt, die in der Stadt aufgesammelt werden. Man muss sie nur selbst reparieren, dafür steht eine Werkstatt und Unterstützung bereit. Auch kann man alles super mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen, für die Tickets empfiehlt sich die App „Västtrafik“, ein Monatsticket kostet hier um die 90 Euro. In dem Ticket für Göteborg sind auch die meisten Fährüberfahrten enthalten. An vielen Orten erhält man zusätzlich auch Studentenrabatt, wenn man nachfragt, beispielsweise im Secondhandladen „Myrorna“ oder im Museum „Göteborgs Konsthall“.
Wie ist dein persönliches Fazit?
In den 10 Wochen meines Aufenthalts in Schweden habe ich mich in das Land und die Mentalität verliebt. Die Arbeit in der Einrichtung „ABC All About Children Preschool“ war fantastisch, ich bin jeden Tag mit voller Motivation zur Arbeit gekommen, dies war vor allem durch das unglaubliche Team, die gegeben Ressourcen und die tolle Kindergruppe gegeben. Auch die Natur und die Gastfreundschaft der Menschen haben mich tief beeindruckt. Natürlich gab es auch Momente, in denen ich mich alleine gefühlt habe, aber diese hielten sich sehr in Grenzen. Alles in allem hätte ich mir keinen besseren Auslandsaufenthalt vorstellen können.
Externat im Geburtshaus Gösting in Graz, Österreich

Wo warst du und weshalb?
Im Geburtshaus Gösting in Graz, Österreich habe ich im September und Oktober 2021 einen Teil meiner praktischen Ausbildung zur Hebamme, das Externat, absolviert. In diesem Praxiseinsatz geht es darum, die außerklinische Geburtshilfe kennenzulernen.

Wieso Österreich?
Ich habe mich bei diesem Praxiseinsatz für Österreich entschieden, da ich einerseits im Ausland arbeiten und Erfahrungen sammeln wollte, mich aber andererseits auch auf meine zukünftige Arbeit als Hebamme in einem ähnlichen Gesundheitssystem vorbereiten wollte. Das deutsche und österreichische Hebammenwesen weist einige Gemeinsamkeiten, wie z.B. organisatorischen Abläufe der Schwangeren- und Wöchnerinnenbetreuung oder die eher geringe Anzahl an außerklinischen Geburten von etwas weniger als 2% auf, weshalb sich die Erfahrungen gut übertragen lassen. Natürlich gibt es auch Unterschiede, wie die teure Haftpflichtversicherung, die freiberufliche Hebammen in der deutschen Geburtshilfe zahlen müssen. In Österreich wird diese durch sogenannte Haftpflichtfonds geleitest. Ich fand es spannend, mich mit diesen Gemeinsamkeiten und Unterschieden auseinanderzusetzen.

Wie lief die Organisation?
Ungefähr 10 Monate vor dem Einsatz habe ich nach einiger Recherche und Bewerbungen eine Zusage vom Geburtshaus Gösting für den Externatsplatz bekommen. So hatte ich noch genügend Zeit, mich für das Erasmus + - Förderprogramm zu bewerben, eine Wohngemeinschaft zu finden & die Vorfreude steigen zu lassen! Bedingt durch die Corona-Pandemie war zwischendurch nicht ganz sicher, ob ich meinen Praxiseinsatz in Österreich absolvieren kann. Glücklicherweise bekam ich aber 8 Wochen vor Abreise die sichere Zusage, dass ich mit der aktuellen Lage meine Reise antreten darf – Ich war erleichtert, denn mein Plan B war noch nicht ganz durchorganisiert.

Welche Erfahrungen hast du in der Einrichtung gemacht?
Das Geburtshaus Gösting ist das einzige in der Steiermark und wird von Hebamme Kornelia Müller geleitet, wobei sie auch in diesem wunderschönen Jugendstilhaus lebt. Sie hat das Geburtshaus von ihrer Mutter geerbt, die es vor 30 Jahren auch als Hebamme eröffnet hat. Seither werden an diesem besonderen Ort Kinder geboren. Es gibt einen Gebärraum, zwei Wöchnerinnenzimmer und einen Untersuchungsraum/Büro. Im großen, bewachsenen Garten mit einem Gemüsebeet, Hühnern und Schwimmteich fühlt man sich direkt wohl. Kornelia bietet den gesamten Betreuungsbogen der Hebammenarbeit an. Neben den üblichen Schwangerschaftsvor- und Nachsorgeleistungen arbeitet sie viel mit Akupunktur, Hypnose, Taping und Homöopathie. Zudem fördert sie Wassergeburten - ungefähr 80 % der Babys laden hier in der großen Gebärwanne. Von Anfang an war mir klar, dass ich eine sehr lehrreiche, spannende Zeit haben werde – ich durfte 10 Geburten mitbetreuen, wobei ich bei allen Familien jeweils von Schwangerenvorsorge, Geburt bis hin zum letzten Wochenbettbesuch im Frühwochenbett dabei war. Diese Erfahrungen haben mich auf meinem Weg zur Hebamme sehr viel weitergebracht und mir neue Perspektiven - weit entfernt vom Klinikalltag, Zeitdruck und sinnlosen Interventionen - geben.

Wo bist du untergekommen und wie hast du deine Freizeit gestaltet?
Gelebt habe ich in einer Wohngemeinschaft im Zentrum der Stadt. Mit dem Fahrrad war in 20 Minuten im Geburtshaus und in 5 Minuten in der Innenstadt. Mit meinen beiden Mitbewohnenden habe ich mich auf Anhieb gut verstanden, wobei wir alle sehr unterschiedlich waren, was wir als schöne Bereicherung wahrgenommen haben. Beide waren berufstätig, so dass wir ähnliche Alltagsrhythmen hatten – wenn nicht gerade in der Nacht eine Geburt losging. Zufällig wohnte eine alte Freundin, mit der ich zusammen Abitur gemacht habe, direkt um die Ecke. So hatte ich durch sie noch zusätzlichen sozialen Anschluss. Neben der Arbeit hatte ich genügend Zeit die Stadt und das Umland kennenzulernen. Wandern, Fahrradfahren, Kulinarik & Kultur – Graz hat einiges zu bieten. Ich hatte in meiner Zeit in Graz auch Besuch von meinen Eltern und einigen FreundInnen, was mich auch sehr gefreut hat!
Insgesamt konnte ich viel Kraft schöpfen und mit positiver Energie aus diesem Einsatz zurück nach Berlin fahren - bereit für das Abschlussjahr meiner Ausbildung!
Auslandspraktikum in der Inspire Foundation auf Malta

Wo warst du und weshalb?
Im südlichen Mittelmeer, auf einer Insel ungefähr so groß wie München, absolvierte ich im Anschluss an mein Masterstudium im Fach 'Leitung-Bildung-Diversität' ein dreimonatiges Erasmus+-Praktikum. Auf Malta - dem Land, von welchem hier die Rede ist - arbeitete ich in der Inspire Foundation mit Kindern und Jugendlichen überwiegend aus dem Autismus-Spektrum.
Wie verlief die Planung?
Bereits gegen Ende des zweiten Semesters meines Masters hatte ich mich im International Office der EHB für ein Erasmus+-Stipendium beworben und kurze Zeit später eine Zusage erhalten. Daraufhin recherchierte ich im Internet nach geeigneten Praktikumsstellen, deren Tätigkeitsfelder und Aufgabenbereiche zu meinem Masterstudium sowie zu meinem Bachelor im Fach der Sozialen Arbeit passten. Die Suche beschränkte ich dabei auf englischsprachige Länder und zuletzt ausschließlich auf Malta. Bedingt durch die Covid-19-Pandemie und die damit einhergehenden (Planungs-)Unsicherheiten zog sich dieser Suchprozess über mehrere Wochen hin und stellte sich als insgesamt schwierigster Part meines Auslandsvorhabens dar. Nach positiver Rückmeldung von der Inspire Foundation folgte im Austausch mit dieser und mit Frau Reith vom International Office die Fertigstellung des Learning- und des Grant Agreements. Mithilfe meiner maltesischen Praktikumsanleiterin fand ich recht schnell ein WG-Zimmer in einer Wohnung unweit der Inspire Foundation, in der bereits zwei weitere ungarische Praktikantinnen wohnten. Eine passende Auslandskrankenversicherung fand ich bei der Hanse-Merkur, die Unfallversicherung deckte meine europäische Haftpflichtversicherung mit ab.

Was waren deine Aufgaben und welche professionellen Erfahrungen hast du gemacht?
Die Inspire Foundation ist mit ihren verschiedenen Angeboten für (junge) Menschen mit Beeinträchtigung die größte Organisation in diesem Bereich auf Malta. Einen Großteil des Praktikums arbeitete ich in dem „Structured Training and Education Program“ (STEP), unterstütze das dortige Team als volle Fachkraft und hatte meine eigenen KlientInnen. Mithilfe von PsychologInnen, Physio- und ErgotherapeutInnen sowie von LogopädInnen werden die Kinder in diesem Programm intensiv gefördert. Das angestrebte Ziel ist ein darauf aufsetzender Regelschulbesuch. Für Kinder, die im Anschluss an STEP dennoch viel Unterstützung benötigen, wurde von Inspire das „Learning in Context“ (LinC) Programm entwickelt. Bei einer ähnlichen personellen Aufstellung und vielfältigen Angeboten – etwa therapeutischem Reiten oder Schwimmen – werden hier die kognitiven, motorischen und sensorischen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen gestärkt.
Wie hast du gelebt und deine Freizeit verbracht und wie lief es finanziell?
In meiner Freizeit unternahm ich viel mit anderen Erasmus+ PraktikantInnen und VolontärInnen, die ebenfalls bei Inspire arbeiteten und aus der Türkei, Ungarn, Spanien sowie aus Frankreich kamen. Aufgrund der geringen Größe Maltas war es uns unkompliziert möglich, Ausflüge zu planen und die verschiedenen Regionen und Sehenswürdigkeiten des Landes zu erkunden. Da das Erasmus+-Stipendium ungefähr meine Miete (430 Euro) abdeckte und die Lebenshaltungskosten auf Malta relativ hoch sind, beliefen sich meine restlichen, selbst zu finanzierenden Ausgaben auf ungefähr 400 Euro pro Monat.
Hast du noch ein abschließendes Fazit für uns?
Alles in allem erlebte ich auf Malta anregende 12 Wochen, aus denen ich einiges für mich mitnehmen konnte. Malta ist ein kleines, vielseitiges Land mit unterschiedlichen, nicht nur europäischen kulturellen Einflüssen. Die Einblicke in die sozialarbeiterische und sonderpädagogische Praxis dieses Landes waren für mich spannend, nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die Arbeit in Teilen doch sehr von der in Deutschland unterscheidet. Ich hatte die Möglichkeit, meine Englischkenntnisse zu vertiefen und machte gleichzeitig interessante Bekanntschaften mit Menschen aus sehr verschiedenen Ländern. Insofern war dieser Auslandsaufenthalt für mich in jederlei Hinsicht bereichernd. Da es sich bei dem Praktikum nicht um ein vorgeschriebenes Pflichtpraktikum handelte, musste ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland lediglich für Erasmus+ einen zweiten OLS-Sprachtest absolvieren und die EU-Survey-Onlineumfrage ausfüllen.
Auslandspraktikum in Chile

Wo und im Rahmen welches Studienteils warst Du im Ausland?
Ich habe mein Auslandssemester im Wintersemester 2021/2022 absolviert. Insgesamt war ich von Ende September 2021 bis Ende Mai 2022 im Ausland. Das 5. Semester im Studiengang Soziale Arbeit ist ein Praxissemester, weshalb ich während meines Auslandsaufenthalts lediglich ein Praktikum vor Ort gemacht und die zusätzlichen Hochschulkurse online besucht habe. Das Praktikum habe ich an dem Colegio Americano, einer Grundschule in San Fernando, Chile abgelegt.

Wie verlief Deine Vorbereitung?
Vor meiner Abreise habe ich mich bei meiner Familie in Chile erkundigt, ob ich dort unterkommen kann. Erst als meine Unterkunft und der Praktikumsplatz geregelt waren, habe ich Flüge gebucht. Den Kontakt zur Schule erhielt ich durch meinen Opa. Das gesamte Bewerbungsverfahren lief problemlos via E-Mail. Im Anschluss habe mich über die Hochschule für das PROMOS Stipendium beworben und meine Praktikumskurse so gewählt, dass sie zeitlich passen (nach Chile herrscht je nach Jahreszeit eine Zeitverschiebung von 4-6 Stunden) und ich online an ihnen teilnehmen kann. Weiter habe ich eine Unfall-, Kranken- und Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Bei meinem Hausarzt habe ich mich zusätzlich über sinnvolle Reiseimpfungen informiert und online meine COVID Impfungen für Chile anerkennen lassen. Die größten Schwierigkeiten bei der Organisation stellten dabei die Sicherheitsbedingungen auf Grund der Pandemie dar.

Wie sah Deine Tätigkeit in der Praktikumsstätte aus?
Bei dem Colegio Americano handelt es sich um Grundschule, die Kinder und Jugendliche von der Vorschule bis zur 8. Klasse betreut und unterrichtet. Ich habe dort an der Seite der Schulpsychologin gearbeitet. Etwa die Hälfte der Schüler*innen am Colegio Americano haben sogenannte „Lernschwierigkeiten“ oder kommen aus sozialschwachen Elternhäusern. Das Lernpersonal meldet Auffälligkeiten im Verhalten oder den schulischen Leistungen das Psychologinnen Team, welches sich in Zusammenarbeit mit dem sogenannten PIE, zu Deutsch Programm zur schulischen Integration, gezielt um die Problemlösung und Integration der betroffenen Kinder kümmert.
Meine Arbeitszeit am Colegio Americano wurden auf Grund der Pandemie in Präsenzzeiten an der Schule, sowie Homeofficestunden unterteilt. Mein Aufgabenbereich orientierte sich an dem der Schulpsychologin. Ziel meiner Arbeit war es, die einzelnen Familien und Kinder kennenzulernen, ihre Fälle in Zusammenarbeit mit den Lehrenden zu dokumentieren und sich einen Überblick über die möglichen Hilfen zu verschaffen. Zu meinen täglichen Aufgaben gehörte daher unter anderem die Pausenaufsicht auf dem Schulhof. In einer von mir erstellten Vorlage zur Charakterisierung der an die Psychologin geleiteten Fälle, trug ich alle Daten der Kinder und ihrer Familien in Bezug auf ihr Sozialverhalten, ihre schulische Situation und ihren emotionalen Zustand ein. Einen Teil meiner Beobachtungen machte ich auch in den Klassenräumen, wenn ich hin und wieder den Unterricht begleite. Die Homeofficestunden nutzte ich überwiegend zur Recherche, sowie zur Verschriftlichung meiner Beobachtungen.

Wie hast Du deine Freizeit gestaltet?
Vor allem in meiner Freizeit und an den Wochenenden verbrachte ich viel Zeit mit meiner Familie und Bekannten, die ich schon seit Jahren kenne, aber schloss auch neue Freundschaften zu Koleg:innen in der Schule, mit denen ich nach der Arbeit Essen und Tanzen gehe und die mir die Stadt zeigen. In den Sommerferien (Januar/Februar 2022) bereiste ich außerdem weitere Teile des Landes.
Wie sah es finanziell aus?
Meine Lebenshaltungskosten beschränkten sich auf außerhäusliche Aktivitäten, da ich bei meiner Familie weder Geld für Unterkunft noch für Essen beisteuern musste. Die größten Kostenpunkte meines Aufenthalts waren tatsächlich der Hin- und Rückflug mit ca. 1.200€, sowie die Versicherung für sechs Monate über ca. 300€. Weitere Ausgaben entstanden bei mit durch die Pandemie, wie etwa der Hotelaufenthalt zur Quarantäne und die Kosten der PCR-Tests für die Flüge.
Hast Du noch ein paar abschließende Worte?
Während meines Praktikums konnte ich einen weiten Einblick in die Soziale Arbeit eines anderen Landes gewinnen und habe dadurch eine neue Sichtweise über die Soziale Arbeit in Deutschland bekommen. Mein Praktikum hat mir die Realität und die Schwierigkeiten der Sozialen Arbeit in Chile gezeigt, sowie die Situation der allgemeinen Arbeitsbedingungen dort. Die Erfahrungen und der andere Blickwinkel, den ich durch das Auslandspraktikum auf unterschiedliche Teile der Sozialen Arbeit erhielt, haben mich in meiner professionellen aber vor allem in meiner persönlichen Entwicklung weitergebracht. Das halbe Jahr, welches ich in der Arbeitswelt Chiles verbracht habe, hat mir im Gegensatz zu meinen vorherigen Kurzaufenthalten, um Urlaub bei meiner Familie zu machen, eine Idee von der Lebensrealität dort gegeben.
Auslandspraktikum in Kopenhagen, Dänemark

In welcher Stadt hast du dein Praktikum gemacht und wo hast du gearbeitet?
Kopenhagen – die Fahrradstadt und die Stadt die 2021 zum dritten Mal in der „Quality Of Life Survey“ von Monocle auf Platz eins gelandet ist. Hier habe ich im August und September acht Wochen in der hebammengeleiteten Praxis Maia, mit zwei freiberuflichen Hebammen gearbeitet. Ich studiere Hebammenkunde im vierten Semester und habe mein Externat, unsere Praxisphase für den außerklinischen Bereich, in Kopenhagen gemacht. Lange Zeit war es ungewiss, ob die Corona-Regelungen meinen Aufenthalt überhaupt erlauben würden, doch letztendlich hat zum Glück alles funktioniert.
Wie kamst du zu der Entscheidung dein Praktikum im Ausland zu machen und welche Faktoren hast du bei deiner Auswahl in Betracht gezogen?
Als ich begonnen habe mein Externat zu planen, habe ich mich ziemlich schnell entschlossen ins Ausland zu gehen - Ich wollte einen neuen Einblick in die Hebammenarbeit bekommen. Dabei war mir wichtig die Sprache meines Zielortes einigermaßen gut zu beherrschen. Ich habe mir einige Orte angeschaut, mich über die verschiedenen Gesundheitssysteme informiert und mich letztendlich für Dänemark entschieden.
Wie sah deine Planung für das Praktikum aus?
Nachdem ich verschiedene freiberufliche Hebammen angeschrieben habe, bekam ich das Angebot von zwei Hebammen der Praxis Maia, mein Externat in Kopenhagen zu machen. Ich habe alle Dokumente und Verträge zusammengesammelt und mich für das Erasmusstipendium beworben. Die dafür notwendigen Informationen habe ich der EHB Webseite und der von der Hochschule verwendeten Plattform Teams entnommen. Außerdem war ich in engem Kontakt mit Frau Reith, Frau Pickmann und unseren Praxisanleiterinnen. Meine Haftpflichtversicherung für das Praktikum habe ich über den Deutschen Hebammen Verband abgedeckt.

Wie sah deine Wohnsituation in Dänemark aus und wie erging es dir dann vor Ort?
Über private Kontakte habe ich eine Unterkunft bei einer Frau mitten im Zentrum der Stadt gefunden. Sie hat mir ein Zimmer zu einem sehr fairen Preis untervermietet und so konnte ich die Kosten mit Hilfe des Stipendiums und unseres Gehaltes gut decken. Durch meine Vermieterin habe ich sehr viel über Kopenhagen erfahren und wir haben oft gemeinsam Dinge unternommen – Kino, Konzerte, Ausstellungen, Theater, Fahrradtouren und Spaziergänge, wir hatten eine sehr schöne Zeit gemeinsam. Da ich sonst niemanden kannte, musste ich aus meiner Komfortzone raus, um neue Menschen kennenzulernen. Ich konnte wieder feststellen, wie gut dies tut – auch um offen und neugierig zu bleiben. Über die Hebammen habe ich Kontakte zu dänischen Hebammenstudentinnen knüpfen können. Ich fand es spannende uns über die unterschiedlichen Abläufe und Inhalte des Studiums auszutauschen.

Welche Erfahrungen konntest du in deinem Praktikum machen?
Unter der Woche habe ich die Hebammen bei Hausbesuchen begleitet, mich bei den Vorsorgeuntersuchungen, Beratungen und Geburtsvorbereitungskurse in deren Praxis beteiligt und sehr viel über die von ihnen verwendete Massage „Rebozo“ aus Mexico gelernt. Außerdem war ich für die Hausgeburten auf Rufbereitschaft.
Was ist dein abschließendes Fazit?
Ich nehme sehr viel mit aus dieser Zeit in Kopenhagen und konnte auch mein Dänisch deutlich verbessern. Die Arbeit mit den Hebammen hat mich fasziniert und ich konnte viel Inspiration schöpfen.
Auslandspraktikum bei PROGRESSO Portugal

Wann und wo hast du das Praktikum gemacht?
Mein Praktikum im 4. Semester Soziale Arbeit habe ich in Portugal, Almodôvar absolviert. Ich habe mich zunächst dafür entschieden mein Praktikum mit einer ERASMUS-Unterstützung für den Zeitraum von 6 Monaten zu machen, jedoch habe ich aus unterschiedlichsten Gründen mein Praktikum schließlich mit der von der Hochschule verlangten Dauer von 4 Monaten beendet. Mein Praktikumsgeber PROGRESSO befindet sich 20km entfernt von der 3000- Einwohnerstadt Almodôvar, welche im Landesinneren von Portugal in der Region Alentejo gelegen ist. Der Standort der Institution ist letztlich Teil der Philiosophie, welche sich dadurch auszeichnet, durch einen Schritt zurück zur Einfachheit die kleinen Dinge im Leben wieder schätzen zu lernen. So ist diese Region nur sehr dünn besiedelt und von einem traditionellen Leben geprägt.
Wie war die Institution organisiert?
PROGRESSO als nicht wirtschaftlicher portugiesischer Verein ist dem Handlungsfeld Kinder, Jugendliche und Familie zuzuordnen. PROGRESSO sieht seine Aufgabe darin individuelle Unterstützungsangebote für herausfordernde Jugendliche zu bieten, welche vom Hilfesystem in Deutschland oder Holland nicht mehr aufgefangen werden können oder bei welchen eine geschlossene Unterbringung im Heimatland in Erwägung gezogen wird. Die rechtliche Grundlage für die Hilfeleistung von PROGRESSO bildet §38 KJHG im SGBVIII. In diesem Paragraph ist die Zulässigkeit von Auslandsmaßnahmen geregelt. Die Angebote des Vereins richten sich insbesondere an Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren, die unter §27 Abs. 2 in Verbindung mit §§ 35, 35a, 36 und 41 KJHG im SGBVIII fallen. Dazu gehören beispielsweise Störungen in der Beziehungs- und Bindungsfähigkeit, Entweichungsproblematiken, Persönlichkeitsstörungen (F60) oder Verhaltensstörungen (F90-98). Das Projekt auf dem ich gearbeitet habe verfügt über eine landschaftliche Fläche von 87 Hektar. Die Wasserversorgung vor Ort erfolgt über einen eigenen Brunnen und der Strom wird mit Solarpaneelen erzeugt. Durch die Einfachheit des Lebens in Alentejo wird versucht dem Konsumverhalten der Jugendlichen entgegenzuwirken. Die Distanz von gewohnten Konsum- und Ablenkungsmöglichkeiten sowie negativen Einflüssen der Heimatsituation soll den Jugendlichen vor Ort eine Chance bieten, ihre persönlichen Bedürfnisse und Grenzen besser wahrnehmen zu können und neue Lebensformen kennenzulernen.

Wie hast Du dich organisatorisch verbereitet?
Da ich meine Praktikum mit der Unterstützung von ERASMUS durchgeführt habe, musste ich diesbezüglich ein Learning Agreement mit der Hochschule und meinem Praktikumsgeber abschließen. Zudem musste ich einen Sprachtest online absolvieren, welcher jedoch nicht für die Zusage von ERASMUS entscheidend war. Für meinen Praktikumsgeber musste ich zusätzlich eine Auslandskrankenversicherung und Haftpflicht abschließen sowie einen erweitertes Führungszeugnis vorweisen. Die Organisation und Kommunikation mit Praktikumsgeber und Hochschule hat vor Antritt des Praktikums sehr gut geklappt.
Da ich mich schon einige Monate vor Antritt des Praktikums in Portugal befand, war mir das Land nicht fremd und ich kannte mich in einigen Regionen auch schon ganz gut aus. Die Gegend der Praktikumsstelle kannte ich allerdings noch nicht.
Um eine Unterkunft musste ich mich vor meiner Abreise nicht kümmern, da die Praktikumsstelle mir eine Unterkunft in der Zeit meines Praktikums zur Verfügung stellte.

Kannst Du uns genaueres über das besondere Programm der Institution erzählen?
Die Grundlage für meine Aufgaben und meine Arbeit in der Zeit bei PROGRESSO bildete das Phasenprogramm als wesentliche Methode der Organisation. Das Phasenprogramm stellt spezielle Lernaufträge an die Jugendlichen und teilt sich in 4 Phasen ein. Beginnend mit Phase 1 Woche 0 haben die Jugendlichen wöchentliche Reflektionsgespräche in denen entschieden wird, ob der/die Jugendliche eine Woche vorgestuft, zurückgesetzt oder in der jeweiligen Woche stehen bleibt. In Phase 1, welche eine Dauer von 7 Wochen vorsieht, geht es darum Akzeptanz und Anerkennung von Autoritäten wieder zu erlernen. Dafür gelten klare Regeln und es gibt eine fest etablierte Alltagsstruktur für die Jugendlichen. Dahinter steckt das Grundkonzept, dass Erwachsene die Verantwortung übernehmen und bestehende Regeln und Werte zum Schutz des Einzelnen und der Gruppe konsequent einhalten. Die abgeschiedene Lage des Projekts sowie die Projektsprache Englisch soll die Jugendlichen zusätzlich bewusst verunsichern, um die Angewiesenheit auf die Betreuer und Gruppenmitglieder spürbar zu machen und eine Chance geben neues Vertrauen in die Bezugspersonen vor Ort zu gewinnen. In der ersten Phase des Programms ist es den Jugendlichen nicht erlaubt Kontakt ins Heimatland zu haben, um sich so besser auf die neue Situation einzustellen. Letztlich zielt diese Phase darauf ab negative, selbst- oder fremdschädigende Verhaltensmuster zu verändern. Im Hinblick dessen sind während dieser Zeit auch keine Ablenkungsmöglichkeiten wie Mp3-Player, Schminke, Handy etc. geduldet.
In der zweiten Phase geht es für die Jugendlichen um Autonomie und Selbstverantwortung. Es sollen hierbei bereits neu erlernte Handlungsmuster angewendet werden und es geht stärker um den Bewusstwerdungsprozess von Gedanken und Gefühle bezüglich des eigenen Handelns. In dieser Phase werden Jugendlichen ebenfalls wieder mehr Freiheiten gegeben, wie die Möglichkeit die Schule in Almodôvar zu besuchen und wöchentliche Telefongespräche mit den Beziehungsberechtigten im Heimatland zu führen. Im Gegensatz zu Jugendlichen in der ersten Phase dürfen Phase 2-Jugendliche das Projekt für Ausflüge mit den BetreuerInnen verlassen. Diese Phase sieht regulär 16 Wochen vor. Nach Abschluss der zweiten Phase beginnt mit der dritten Phase die Implementierung von Autonomie und Selbstfürsorge. Hierbei geht es darum, dass die Jugendlichen lernen Verantwortung für ihr Handeln im Bezug auf ihre Umwelt zu übernehmen. Phase 3 wird in der Wohngruppe im nächstgelegenen Ort Almodôvar vollzogen. Die Jugendlichen verlassen damit die strikte Alltagsstruktur aus Phase 2 und sind gefragt eigene Alltagsstrukturen zu entwickeln. Diese Phase dient bereits als Vorbereitung für das Leben zurück im Heimatland. Die Rückführungsvorbereitung gemeinsam mit den BetreuerInnen und den Erziehungsberechtigten bildet schließlich die vierte Phase des Programms. Im Zuge des Phasenprogramms sieht PROGRESSO therapeutische Ansätze wie z.B. Gesprächstherapie oder Reittherapie sowie arbeitspädagogische, sporttherapeutische und erlebnispädagogische Arbeit vor. Meine Aufgabe bestand im Wesentlichen in der Betreuung der Jugendlichen in ihrem Alltag. Dazu gehörte die Unterstützung in hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, die Durchführung von Feedbackgesprächen oder die Umsetzung gemeinsam geplanter Projekte.
Wie erging es Dir vor Ort?
Kontakt zu KommilitonInnen hatte ich weitestgehend nur in den Tagen des Praxisbegleitendes Seminars. Zu Anfang meines Praktikums hatte ich auch einen Mitbewohner, welche auf einem anderen Projekt der Institution arbeitete. Leider haben wir uns nicht so oft gesehen, da wir immer zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten mussten, jedoch war es schön sich ab und zu mal austauschen zu können. Nach einem Monat war ich dann alleine in der Unterkunft. Leider fühlte ich mich in dem Ort Almodôvar überhaupt nicht wohl, da es keine Anlaufsstellen gab um Gleichaltrige kennenzulernen und auch alle meine Kollegen in anderen Orten wohnten, die meist mehr als eine Stunde von Almodôvar entfernt waren. Der soziale Ausgleich zum Praktikum hat mir daher sehr gefehlt. Da ich mit einem kleinen Camper nach Portugal gekommen bin, bin ich an jedem freien Tag ans Meer und in Gegenden gefahren die ich kannte und in denen ich mich wohler fühlte. Auf Dauer war die viele Fahrerei jedoch sehr anstrengend und Kräfte zerrend, was mitunter ein Grund dafür war wieso ich mein Praktikum bereits nach 4 Monaten beendete.
Als finanzielle Unterstützung erhielt ich monatlich etwa 400€ durch ERASMUS und ein zusätzliches Taschengeld meines Praktikumsgebers in Höhe von 150€. Mit dieser Summe konnte ich meine monatlichen Kosten gut abdecken. Da ich aus mangelndem sozialem Ausgleich vor Ort sehr oft mit meinem Camper wegfuhr, hatte ich jedoch zusätzliche Kosten für Sprit und Campingplatz.

Hast du noch ein paar abschließende Worte?
Die Anerkennung meines Praktikums hat weitestgehend gut funktioniert. Zum aktuellen Zeitpunkt warte ich jedoch noch auf eine abschließende Beurteilung, die ich aber denk ich bald erhalten werde.
Als abschließendes Fazit kann ich zu meiner Praktikumszeit sagen, dass ich sehr viel zwischenmenschliches Lernen durfte, jedoch meine Erwartungen an die Praktikumsstelle im Sinne Sozialer Arbeit nicht erfüllt werden konnten. Ausgehend von der Praktikumsbeschreibung und des Konzepts der Einrichtung habe ich mir mehr erlebnispädagogische und therapeutische Angebote erhofft, welche ich leider dort nicht wirklich finden konnte. Ich habe diesbezüglich vielmehr die Erfahrung einer betreuten Wohngruppe gemacht, welche grundsätzlich viel ungenutztes Potential für pädagogisches Arbeiten bietet. Auch wenn ich das Bemühen einiger MitarbeiterInnen gesehen habe, würde ich mit der persönlichen Erfahrung die ich bezüglich Organisation und Anleitung gemacht habe, das Praktikum nicht an Studierende der Sozialen Arbeit weiterempfehlen. Um meine Praktikumsstelle weiterempfehlen zu können würde ich mir einerseits mehr Wertschätzung und Anleitung durch die Institution wünschen, aber auch die Offenheit gegenüber alternativen pädagogischen Methoden die den Bedürfnissen der KlientInnen mehr gerecht werden. Ich denke, dass gerade in der mangelnden Bereitschaft des Managements Veränderungsvorschläge von Fachpersonal aus dem Team entgegenzunehmen ein großes Defizit in der Institution liegt, welches für Unzufriedenheit im Team und letztlich des Klientel sorgt.
Trotz alledem bin ich dankbar für die Erfahrung und allem was ich daraus mitnehmen kann.
Auslandspraktikum in Toulouse, Frankreich

Für eine Dauer von fünf Monaten im 4. Semester habe ich in Toulouse, Frankreich mein Pflichtpraktikum für das Studium der Sozialen Arbeit absolviert. Meine Praktikumsstelle war das Atelier Relais Osée, welches eine Kinder- und Jugendhilfe Einrichtung ist. Hier werden junge Menschen im Alter von 11 bis 16 Jahren begleitet, die das Vertrauen in das schulische Lernen verloren haben und sich in komplexen familiären und/oder sozialen Situationen befinden.
Die Vorbereitungen für dieses Auslandspraktikum waren lange vor der Abreise zu planen. Ein Antrag auf Erasmus Förderung muss knapp ein Jahr vor Beginn des Praktikums eingereicht werden. Die finanzielle Unterstützung liegt hierbei bei ungefähr bei 450 Euro pro Monat, wovon 20% erst zum Abschluss des Praktikums ausgezahlt werden. Im Gegensatz zum Bafög muss hiervon jedoch nichts zurückgezahlt werden. Der Bafög Auslandsantrag muss ebenfalls einige Monate vor Antritt des Praktikums gestellt werden, um zu gewährleisten, dass die Förderung rechtzeitig eintritt. Neben der Organisation für finanzielle Angelegenheiten, sind noch andere Dinge nicht zu vernachlässigen wie beispielsweise eine Auslandsversicherung und die Unterkunftssuche. Eine ausreichende Auslandsversicherung ist bis zu einem Monat vor der Abreise abzuschließen, die Kosten liegen hierbei ungefähr bei 150 Euro für das ganze Semester. Am aufwendigsten ist jedoch von allen Vorbereitungen die Unterkunftssuche. Die meisten suchen Mieter*innen, welche ein ganzes Jahr bleiben oder festes Einkommen durch Arbeit haben. Auch ist es ein Hindernis nicht zu den Wohnungsbesichtigungen gehen zu können, sondern allein übers Telefon und Internet einen Mietvertrag zu erhalten. Meinen Platz in einer Wohngemeinschaft in Toulouse habe ich erst drei Wochen vor der Abreise erhalten. Gute Internetseiten, um eine Wohnungsmöglichkeit in Frankreich zu finden sind leboncoin.fr oder la carte des colocs.
Endlich in Toulouse angekommen, fing mein Praktikum direkt an. Ich habe verschiedene Aktivitäten mit den Jugendlichen unternommen und ihre individuellen Schwierigkeiten wahrgenommen, um effiziente Hilfe anbieten zu können. Zudem wurde ich in die Familiengespräche miteinbezogen und als verantwortungsvolles Mitglied des Teams angesehen. Ich nahm an allen Teamsitzungen teil und habe Gespräche protokolliert, sowie die Entwicklungen einiger Jugendliche verschriftlicht. Da ich Französisch als zweite Muttersprache habe, gab es für mich keine sprachliche Barriere in meiner Arbeit mit den Kollegen, als auch mit den Kindern. Ich empfehle ein sehr gutes Sprachniveau zu besitzen, wenn man sein Praktikum in Frankreich machen will, da Englisch meist keine Alternative ist.
Dank meiner Mitbewohnerinnen habe ich schnell neue Leute in der Stadt kennengelernt. Es gab wöchentlich gemeinsame Treffen und Abende in Bars. Da es in Toulouse sehr viele Student*innen gibt, hat man demnach kaum Schwierigkeiten Anschluss zu finden. Finanziell gesehen unterscheidet sich das alltägliche Leben nicht sonderlich von dem in Berlin. Meine monatlichen Ausgaben lagen ungefähr bei 700 Euro, wovon 400 Euro für die Miete waren, 100 Euro für die Einkäufe, 10 Euro für die Bahn und der Rest fürs Shoppen, Essengehen, Uber-Fahrten oder Getränke in Bars. Das Leben in Toulouse ist stets aufregend, es gibt so gut wie immer gutes Wetter und die Menschen sind sehr offen und herzlich.
Nach meiner Rückkehr mussten alle erforderlichen Unterlagen wie das Learning Agreement, die Praktikumsbescheinigung und Beurteilung abgegeben werden. Dies lief alles sehr stressfrei und auch mit der Anerkennung gab es keine Probleme. Alles in allem kann ich sehr empfehlen ins Ausland zu gehen, auch wenn die Vorbereitungen aufwendig sind. Einmal im Ausland angekommen, gewöhnt man sich sehr schnell an den neuen Alltag und genießt die Zeit in einer neuen Kultur und neuen Freunden.
Auslandspraktikum in Innsbruck, Österreich

Rilana Liebehenschel studiert an der EHB im 4. Semester Soziale Arbeit. Für ihr Pflichtpraktikum wählte sie die Stadt Innsbruck in Österreich. Wir haben sie nach ihren Erfahrungen dort gefragt und wie es ihr – in der Pandemiezeit - so ergangen ist.
Wann und wo hast du das Praktikum gemacht?
Mein Pflichtpraktikum ging über die Wintermonate von Oktober bis Februar. Ich habe es in einem Jugendzentrum der Innsbrucker Sozialen Dienste absolviert. Vor der Abreise musste ich mir eine Wohnung in Innsbruck suchen, was sich eher als sehr schwierig herausstellte. Der Wohnungsmarkt in Innsbruck ist sehr erschöpft. Über Facebook und das Internet war das eher sehr schwierig, und ich habe nur Absagen bekommen. Ich habe mich dann entschieden hinzufahren und vor Ort zu schauen und habe dann dort einen Aushang gefunden. Das ging dann noch eine Weile hin und her und ich war froh rechtzeitig mit der Suche begonnen zu haben.
Wie ging es dann organisatorisch weiter?
Frau Reith hat mit dem Learning Agreement super unterstützt. Um die Versicherungen und die Stipendienbewerbung habe ich mich selbst gekümmert. Bei meinen Versicherungen musste ich anrufen und mich nach der Abdeckung im Schadensfall erkundigen. Das umfasst die Krankenversicherung, aber auch die Haftpflichtversicherung, die im Schadensfall im Praktikum eingreifen sollte. Da ich über den Träger nicht versichert war. Ich habe mir entsprechende Bestätigungen zukommen lassen. Ich habe mir zur Sicherheit noch die Versicherung der DAAD abgeschlossen. Damit ich im Zweifel auf der sicheren Seite bin. Die hat mir im Gegensatz zu meiner gesetzlichen Krankenversicherung auch die Arztrechnungen bezahlt. Zudem hatte ich mich auch bei meiner Unfallversicherung erkundigt, ob diese bei einem längeren Aufenthalt zahlt. Das war der Fall. So wusste ich, dass ich zu Zeiten von Corona auch gut abgesichert bin und gut versorgt.
Hattest du denn Unterstützung vor Ort, wie hast du dich eingelebt?
Vor Ort wurde ich leider nicht von der Hochschule dem MCI unterstützt, da ich dort nicht eingeschrieben war und während des Praktikums Studentin der EHB geblieben bin. Das war sehr schade. Da in meiner Wohnung am Berg das Internet für die Plattform Microsoft Teams nicht so optimal war, wäre hier eine Ausweichmöglichkeit ans MCI sehr hilfreich gewesen. Um dort das Internet nutzen zu können. Ich war im Praktikum im Jugendzentrum tätig. Ich konnte schnell Kontakt zu meinen Kolleg*innen und Einheimischen aufnehmen. Zu meinen Kommiliton*innen hatte ich leider sehr wenig Kontakt.
Welche Kosten mussten bewältigt werden?
Die Mieten in Innsbruck sind sehr hoch, die Lebenshaltungskosten ebenfalls. Die Miete für 33qm kostete mich in Innsbruck inkl. Strom 785 EUR. Pro Monat habe ich an die 930 EUR ausgegeben. Allerdings konnte ich in Innsbruck die Togoogtoogo App hervorragend nutzen.
Was hast du unternommen und wie ist dein Fazit?
Ich war sehr viel Skifahren, Wandern, Radfahren, im Hallenbad, solange diese noch offen hatten und habe mich mit meinen Kolleginnen getroffen. Kinos, Kultur, Theater, Restaurants waren geschlossen sowie zeitweise die Geschäfte.
Um die Anerkennung von Fächern musste ich mich nicht kümmern, da ich immer Studentin der EHB war. Daher betraf mich das nicht.
Mein persönliches Fazit ist, wenn man ein Land und eine Gegend besser kennenlernen möchte, um eventuell sogar auszuwandern gibt es nichts Besseres. Zu Coronazeiten war es mit dem Reisen sehr schwierig, sodass das Sehen von Familienangehörigen nicht möglich war. Da ich aber ein sehr aufgeschlossener Mensch bin konnte ich schnell Kontakt zu meinen Kolleginnen finden und wir haben uns in unserer Freizeit getroffen. Eine sehr schöne Erfahrung, ich möchte gar nicht mehr weg hier und wünsche mir konsequenten Onlineunterricht, damit ich noch lange in Innsbruck bleiben kann.
Ihre Ansprechperson

Tanja Reith, M.A.
Position Referentin für Internationales, Stabsstelle
Arbeitsbereich(e) Internationales / International Office
Telefon +49 (0) 30 845 82 135
E-Mail tanja.reith@eh-berlin.de
Büro F 103, F-Gebäude
Sprechzeiten Termine nach Vereinbarung.