Anpassungslehrgang für Hebammen aus Drittstaaten

Theoretische Lerninhalte an der EHB

Die theoretischen Inhalte orientieren sich an sich an der Studien- und Prüfungsverordnung für Hebammen (HebStPrV) und erfüllen die Anforderungen des seit 2020 geltenden Hebammengesetzes (HebG) an Anpassungslehrgänge. Es gelten die Übergangsregelungen gemäß Artikel 10 Gesetz zur Reform der technischen Assistenzberufe in der Medizin und zur Änderung weiterer Gesetze (MTA-Reform-Gesetz).

Der theoretische Unterricht erfolgt an festgelegten Tagen je Woche durch die Evangelische Hochschule Berlin (EHB).

Er beinhaltet Lehrveranstaltungen zu ausgewählten Fragen der Hebammenarbeit und erfolgt unter Anwendung moderner Lernformen und -medien. Dadurch sollen insbesondere die sozialen, kommunikativen und interkulturellen Kompetenzen der Teilnehmenden gefördert werden. In Ergänzung zum theoretischen Unterricht werden praktische Übungssequenzen im Skills Lab angeboten.
Während des gesamten Anpassungslehrgangs findet ein gezieltes berufsbezogenes Sprachtraining statt, das für die Informationsübermittlung und schriftliche Dokumentation im Arbeitsalltag qualifizieren soll.

Praktische Lehrgangsphasen

Die praktischen Lehrgangsphasen erfolgen in geburtshilflichen Abteilungen von Kliniken in Wohnortnähe sowie im ambulanten Sektor bei freiberuflich tätigen Hebammen, in Hebammengeleiteten Einrichtungen und Geburtshäusern. Die Praxispartner:innen verpflichten sich, die Teilnehmenden während der praktischen Einsätze anzuleiten.

• Kostenübernahme liegt vor
• Abschluss als Hebamme oder Entbindungspfleger (bei viele Jahre zurückliegendem Berufsabschluss erfolgt eine individuelle Feststellung der Eignung)
• Berufserfahrung als Hebamme in der Geburtshilfe
• Sprachzertifikat für Deutsch Niveau B2 (Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen – GER)
• Gesundheitliche Eignung
• Feststellungsbescheid und Zulassung des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Berlin bzw. der zuständigen Behörde hinsichtlich des Antrags auf Erteilung der Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung „Hebamme“
• Wohnort in Deutschland (vor Lehrgangsbeginn)
• Arbeits- oder Praktikumsvertrag für die gesamte Lehrgangsdauer mit einer kooperierenden Praxiseinrichtung (Geburtsklinik in Deutschland mit mindestens 800 Geburten im Jahr)

Nach erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs erhalten Sie auf Antrag bei der zuständigen Behörde, in Berlin das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung "Hebamme". 

Anne-Sophie Krautstengel
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Inge Lang
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Ulrike Posselt
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Der nächste Kurs startet am 01. Oktober 2024. Bewerbungen sind jetzt möglich!

Der Anpassungslehrgang startet jährlich im Oktober und dauert 12 Monate. Der theoretische Unterricht sowie die praktischen Lehrgangsphasen erfolgen in Vollzeit. Die Teilnehmenden werden im 3-Schicht-System (Früh-, Spät- und Nachtdienst) in den kooperierenden geburtshilflichen Einrichtungen eingesetzt. Während des Lehrgangs sind 6 Wochen Urlaub geplant. Die Fehlzeiten dürfen maximal 10% der Gesamtstundenzahl betragen. Werden diese überschritten, kann der erfolgreiche Abschluss nicht bescheinigt werden.
Ab 2022 ist der Anpassungslehrgang für Hebammen kostenpflichtig.  Eine Förderung über die Agentur für Ar­beit/ das JobCenter ist grundsätzlich möglich. Bewerber:innen, die bereits in Deutschland leben, wenden sich direkt an die zuständige Behörde. Für Bewerber:innen aus dem Ausland können Kliniken Informationen zu Fördermöglichkeiten über den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit erhalten. Die EHB kann keine Finanzierungsberatung durchführen!

Die Gesamtkosten für den Anpassungslehrgang betragen aktuell 6.960 Euro.
Eine Förderung über die Agentur für Arbeit/das JobCenter in Form eines Bildungsgutscheins ist grundsätzlich möglich. Informationen dazu entnehmen Sie bitte den „Informationen zum Bildungsgutschein“ (s. Downloads).

Der Bewerbungsprozess zum Anpassungslehrgang verläuft wie folgt:

1) Ihre Bewerbung muss bis spätestens 15. August 2024 beim Zentrum für Fort- und Weiterbildung eingegangen sein.

Folgende Unterlagen senden Sie dazu bitte online (PDF) an
zfw-anpassungslehrgang@eh-berlin.de:

• Ausgefülltes Bewerbungsformular (s. Downloads)
• Ausgefüllte Kostenübernahmeerklärung (s. Downloads)
• Ggfs. Bildungsgutschein (Informationen dazu s. Downloads)
• Tabellarischer Lebenslauf
• Abschlusszeugnis als Hebamme oder Entbindungspfleger (Ausbildung oder Studium)
• Feststellungsbescheid und Zulassung der zuständigen Behörde
• Sprachzertifikat für Deutsch Niveau B2
• Meldebescheinigung (Wohnsitz in Deutschland zu Lehrgangsbeginn)
• Kopie des Ausweises
• Arbeits- oder Praktikumsvertrag für die gesamte Lehrgangsdauer mit einer kooperierenden Praxiseinrichtung (Geburtsklinik in Deutschland mit mindestens 800 Geburten im Jahr)

2) Registrierung durch das ZFW und Prüfung Ihrer Unterlagen (ggfs. Rückmeldung zu fehlenden Unterlagen)

3) Falls noch nicht geschehen: Bewerbung bei einer Geburtsklinik in Deutschland Ihrer Wahl und Abschluss eines Praktikums- oder Arbeitsvertrags

4) Wenn alle Dokumente vorliegen und eine Eignung festgestellt wurde: endgültige Anmeldung am ZFW (= Zusage zum Anpassungslehrgang)

Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Daran arbeiten bundesweit Landesnetzwerke, die von Fachstellen zu migrationsspezifischen Schwerpunktthemen unterstützt werden. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Der Lehrgang wurde während der ersten drei Durchgänge von 2019 - 2022 vollständig aus Mitteln des Förderprogramms "Integration durch Qualifizierung" des IQ Netzwerks Berlin finanziert.