Geplante Mittelkürzungen im Fokus: Pressegespräch an der Evangelischen Hochschule Berlin
Die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) lädt am 2. Oktober 2025 Vertreter:innen der Presse zu einem Gespräch über die geplanten Mittelkürzungen für konfessionelle Hochschulen ein. Im Rahmen einer Campus-Führung und einer Diskussionsrunde mit Mitgliedern des Berliner Abgeordnetenhauses wird die aktuelle Situation vorgestellt und erörtert.

Am Donnerstag, den 02. Oktober 2025, findet um 12.30 Uhr an der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) eine Campusführung mit Pressegespräch statt. Damit soll auf die prekäre Finanzierungssituation der EHB, die die Hochschule in eine existenzielle Notlage bringt, aufmerksam gemacht werden.
Hintergrund und Bedeutung der EHB
Die EHB ist eine überwiegend staatlich refinanzierte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft mit ca. 1.700 Studierenden, die Studiengänge im SAGE-Bereich anbietet. Konkret sind dies insbesondere die Studiengänge Soziale Arbeit, Kindheitspädagogik, Pflegewissenschaften (Bachelor of Nursing) und Hebammenwissenschaften (Bachelor of Midwifery), aber z.B. auch der Master Gesundheit/Pflege – Berufspädagogik. Die EHB steht allen Studierenden unabhängig ihrer konfessionellen Bindung offen. Nach ihrem Abschluss sind sie erfolgreich u.a. für Berliner Jugendämter, Krankenhäuser, Geburtskliniken, Pflegedienste, Kindertagesstätten, Schulen und andere Einrichtungen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Sozialwesen tätig. Angesichts des Fachkräftemangels ist die EHB ein wichtiger Standort für die Ausbildung in dringend benötigten und stark nachgefragten akademischen Berufen.
Trägerschaft und aktuelle Finanzierung
Die EHB wird durch das Land Berlin sowie die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg/ schlesische Oberlausitz (EKBO) getragen. Die landesseitige Finanzierung der EHB ist nicht Teil der Hochschulverträge, aber im Berliner Hochschulgesetz (BerlHG) verankert (§ 124 Abs.1 BerlHG). Die künftige Finanzierung der Hochschule ist jedoch nicht abgesichert. Gegenwärtig ist sie über die sogenannte Erstattungsverordnung geregelt. Demnach erhält die EHB die Personalaufwendungen aus Haushaltsmitteln des Landes Berlin erstattet. Die gesamten Sachkosten, Kosten für Infrastruktur und Gebäude sowie die Personalausgaben für die nicht staatlich refinanzierten Studiengänge im Bereich Religionspädagogik/Diakonie trägt dagegen die EKBO.
Gefährdete Finanzierung und politische Lage
Der von der Senatsverwaltung für Wissenschaft in die aktuelle Haushaltsdebatte im Berliner Abgeordnetenhaus eingebrachte Ansatz für die Jahre 2026 und 2027 ist mitnichten auskömmlich und würde für die EHB eine massive Absenkung der landesseitigen Zuwendung bedeuten. Eine solche Reduzierung würde für die EHB mit einem umfangreichen Abbau des Studienangebotes einhergehen und ist kurzfristig nicht umsetzbar. Ferner würde die in Aussicht gestellte Kürzung massive Einschnitte für Forschung und Transfer bedeuten und damit den Wissenschaftsstandort Berlin weiter schwächen.
Trotz mehrerer Versuche ist es bisher nicht gelungen, mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft in einen konstruktiven Dialog zu treten. Erste Gespräche sind erst für Ende Oktober angekündigt. Gleichzeitig sollen Studienangebote, die an anderen Einrichtungen im Zuge der geplanten Kürzungen auslaufen, kompensiert werden. Dazu Prof. Dr. Sebastian Schröer-Werner, Präsident der EHB:
„Aus der Presse haben wir erfahren, dass die an der Charité wegfallenden Studienplätze im Bereich Hebammenwissenschaft unter anderem an der EHB abgefedert werden sollen. Grundsätzlich sind wir dazu bereit und verweisen auf die bundesweit anerkannte Qualität unseres Studienangebotes. Seitens der Senatsverwaltung für Wissenschaft wurde mit uns darüber jedoch nicht gesprochen. Wie dies angesichts der prekären Finanzierungssituation, welche die EHB insgesamt in ihrem Bestand gefährdet, realisiert werden soll, dazu fehlt mir momentan die Fantasie. Dabei benötigen wir dringend eine tragfähige Perspektive!“
Campusführung und Pressegespräch
Im Rahmen eines Campusrundgangs präsentiert sich die EHB als Ausbildungsstätte auf höchstem akademischem Niveau und bietet dabei u.a. einen exklusiven Zugang zu ihrem hochmodernen Hebammen-SkillsLab, einem erst kürzlich in Betrieb genommenen, voll ausgestatteten Rettungswagen sowie ihr historisches Auditorium Maximum. Dabei erläutert die Hochschulleitung aktuelle Herausforderungen der Einrichtung und steht für Rückfragen zur Verfügung.
Zugesagt haben bisher mehrere Vertreter:innen des Berliner Abgeordnetenhauses, darunter Werner Graf (Fraktionsvorsitzender der Grünen), Laura Neugebauer (Stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Wissenschaft, Forschung und außerschulische Bildung der Grünen) und Tobias Schulze (Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Wissenschaft und Forschung der Fraktion Die Linke).

Prof.in Dr. Lena Kreck
Position Vizepräsidentin der EHB, Professur für Recht und Gesellschaft
Telefon +49 (0) 30 845 82 300
E-Mail lena.kreck@eh-berlin.de
Ort/Büro F 111, F-Gebäude

Sibylle Baluschek, M.A.
Position Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Leitung Stabsstelle
Telefon +49 (0) 30 845 82 262
E-Mail sibylle.baluschek@eh-berlin.de
Ort/Büro A 109, A-Gebäude
Sprechzeiten Montag bis Donnerstag