Rückblick: Exkursion zum Seniorenzentrum Ulmenhof

Das Seniorenzentrum Ulmenhof ist ein einzigartiges, historisch bedeutsames Ensemble und beherbergt mehrere Häuser der Stephanus-Stiftung. Umgeben von einer parkähnlichen Grünanlage finden pflegebedürftige Senioren:innen und Menschen mit Beeinträchtigung hier ein Zuhause.

Pflegehistorie
Die Pflegedienstleiterin Sylvia Böhme (SZ Grünheide) stellte den Studierenden die historische Entwicklung der Pflege, insbesondere der Langzeitpflege, in Deutschland vor. Sie berichtete von sogenannten „Feierabendheimen", in denen vorrangig ältere, zuvor beufstätige Menschen einzogen. Vor allem kirchliche Einrichtungen, wie die Diakonie (von der Evangelischen Kirche) und die Caritas (von der Katholischen Kirche) übernahmen die Aufgabe, alte, kranke und arme Menschen zu begleiten, zu versorgen und zu pflegen.

Dementia Care Mapping
Frau Silke Oestert (SZ Grünheide) stellte den Studierenden das Konzept des „Dementia Care Mapping‘s“ (DCM) vor. Unter dem DCM wird ein evidenzbasiertes Beobachtungs- und Evaluationsverfahren zur Verbesserung der Qualität in der Betreuung von an Demenz erkrankten Menschen verstanden. Bei der Durchführung des DCM beobachten geschulte Mitarbeitende über mehrere Stunden (meist zwischen 4 bis 8 Stunden) eine Gruppe von dementiell Erkrankten in ihrer gewohnten Umgebung. Alle fünf Minuten wird das Verhalten jedes Einzelnen nach einem vorgegebenen Kodierungssystem dokumentiert, um die Art des Verhaltens und das erlebte Wohlbefinden zu erfassen und Rückschlüsse ziehen zu können.

Interaktive Demenz-Übungen
In drei Gruppen durchliefen die Studierenden Stationen mit Übungen, die die Einschränkungen von Menschen mit Demenz simulierten, z.B. durch spezielle Brillen und kognitiven Aufgaben. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis für deren Alltagsherausforderungen.

Besuch des Demenz-Bereichs
Die Teilnehmenden besichtigten den Demenzbereich, in dem eine individuelle und respektvolle Betreuung vorherrschend ist.

Tiergestützte Therapie
Die Einrichtung nutzt den begleiteten Umgang mit Tieren zur Förderung von kognitiven, körperlichen und sozialen Fähigkeiten. An dem Kontakt mit Kleintieren, die zu den Bewohnern gebracht wurden, konnten die Studierenden teilhaben und mit Bewohnern ins Gespräch gehen. Zudem besuchten sie den Tierhof auf dem Gelände, auf dem auch Pferde und Minischweine leben.

Einen herzlichen Dank an die Teams aus dem Seniorenzentren Ulmenhof und Grünheide, an die Referierenden, an die zentrale Praxisanleiterin Caroline Andres und ihre Kollegin Theresa Krüger sowie an Katrin Rohde, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studiengang Bachelor of Nursing an der EHB, für die Organisation und Begleitung des Tages und an den Studierenden Timo Sönksen für seinen Beitrag zur Entstehung dieses Textes.