Hebammenwissenschaft

Erster Leitfaden für Hebammen im Umgang mit weiblicher Genitalverstümmelung (FGM_C) veröffentlicht

Der Runde Tisch "Stopp FGM_C" in Berlin-Brandenburg hat den bundesweit ersten Leitfaden zu weiblicher Genitalverstümmelung_Beschneidung (Engl. Female Genital Mutilation_Cutting, FGM_C). herausgegeben. EHB-Dozentin Joana Streffing, Mitglied der Arbeitsgruppe und Vertreterin des Studiengangs Hebammenkunde / Hebammenwissenschaft an der EHB, hat maßgeblich an diesem Leitfaden mitgearbeitet, der als umfassendes Instrument jetzt Hebammen in Berlin und Brandenburg zur Verfügung steht.

Mitglieder des Runden Tisches „Stopp FGM_C in Berlin-Brandenburg“ berichten zunehmend über Anfragen von Hebammen zu weiblicher Genitalverstümmelung_Beschneidung (Engl. Female Genital Mutilation_Cutting, FGM_C). Die Thematik ist erst seit Januar 2020 ein fester Bestandteil der Studien- und Prüfungsverordnung für Hebammen. Dazu kommt, dass die Zahl der betroffenen Frauen und gefährdeten Mädchen in Deutschland in den letzten Jahren durch Flucht und Migration deutlich angestiegen ist. Daher ist der Bedarf an Information und praktischer Orientierung bei Hebammen enorm hoch.

Um diesem Bedarf nachzukommen, hat sich eine fachübergreifende Arbeitsgruppe im Rahmen des Runden Tisches „Stopp FGM_C in Berlin-Brandenburg“ gebildet, um gemeinsam einen informativen und handlungsorientierten Leitfaden für Hebammen zu entwickeln. Damit betritt der Runde Tisch Neuland, denn es ist die erste Handreichung zu diesem Thema in Deutschland, die sich speziell an Hebammen richtet. Neben dem Familienplanungszentrum BALANCE, welches die Erstellung des Leitfadens koordiniert hat, haben die Berliner Koordinierungsstelle gegen FGM_C, der Berliner Hebammenverband, die Evangelische Hochschule Berlin, das Büro der Landesgleichstellungsbeauftragten in Brandenburg und TERRE DES FEMMES an der Erstellung mitgewirkt. 

Mit dem Leitfaden möchte die Arbeitsgruppe die Handlungskompetenz von Hebammen im Umgang mit FGM_C erweitern und stärken. Ziel ist es zunächst, Grundlagenwissen zu FGM_C zu vermitteln, praktische Handlungsempfehlungen für Hebammen zu geben und somit Wissenslücken zu schließen. Dadurch soll eine fachlich kompetente und sensible Betreuung von Betroffenen gefördert, Retraumatisierung entgegenwirkt sowie Mädchen und Frauen vor einer Beschneidung geschützt werden. Der Leitfaden beinhaltet zudem eine Übersicht an thematisch spezialisierten Ansprechpersonen und Einrichtungen in Berlin und Brandenburg und richtet sich daher insbesondere an Hebammen in diesen beiden Bundesländern.

Bestellung des Leitfadens für Hebammen im Umgang mit FGM_C in Berlin-Brandenburg:
Der gedruckte Leitfaden kann unter presse@fpz-berlin.de (Link siehe unten) bestellt werden. Es wird um eine freiwillige Spende in Höhe von fünf bis zehn Euro gebeten – gerne schicken wir Ihnen auf Wunsch eine Spendenbescheinigung zu:

Mehr Informationen zum Runden Tisch „Stopp FGM_C in Berlin-Brandenburg“:
Der Runde Tisch „Stopp FGM_C in Berlin-Brandenburg“ ist eine offene Plattform, in der Organisationen, Einrichtungen und Einzelpersonen ihre Themen und Fragen zu FGM_C niedrigschwellig einbringen und ihre Projekte vorstellen können. Der Runde Tisch wurde 2009 gegründet und wird seitdem vom Familienplanungszentrum BALANCE koordiniert. Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite des Familienplanungszentrums BALANCE. (Link siehe unten)

Dr. Steffen Amling

Position Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Schwerpunkt Forschung im Bereich Soziales, Gesundheit und Bildung

Telefon +49 (0) 30 585 985 614

E-Mail steffen.amling@eh-berlin.de

Ort/Büro EHB-Heimat 27, 1. OG, Raum G 204

Sprechzeiten Nach Vereinbarung (E-Mail)

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