Zukunft findet Stadt

EHB auf der Transferale 2024 - Innovationen für eine gerechte und nachhaltige Stadt

Forschungsprojekte und co-kreative Lösungen: Von der Gesundheitsversorgung für undokumentierte Menschen bis zur barrierefreien Gemeinwesenarbeit. Rückblick auf Projekte und Aktivitäten von Wissenschaftler:innen der Hochschule.

Junge Besucher:innen beim Projekt Barrierefreiheit in der Gemeinwesenarbeit
© Th. Guthmann, EHB
Junge Besucher:innen beim Projekt Barrierefreiheit in der Gemeinwesenarbeit

Das zentrale Wissenschafts- und Transferfestival der Berliner Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, die „Transferale“, fand vom 25. bis 27. September auf dem Kulturcampus „silent green“ in Berlin-Wedding statt. An drei Tagen hatten interessierte Berliner:innen die Gelegenheit, in Präsentationen, Workshops und Vorträgen spannende Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte und Innovationen der Hochschulen zu gewinnen, die sich schwerpunktmäßig mit den Themen Klima und Gesundheit befassten.

Im Rahmen von „Zukunft findet Stadt“, dem Projekt der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule“, präsentierten Forschende gemeinsam mit Praxispartnern und Bürger:innen innovative Lösungen und entwickeln co-kreativ neue Forschungsfragen für die Stadt von morgen. Die Transferale wurde von den Berliner Hochschulen Evangelische Hochschule Berlin (EHB), die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin), der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin), der Berliner Hochschule für Technik (BHT) sowie der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) organisiert und bot eine spannende Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaftler:innen, Unternehmen, städtischen Akteuren und der Stadtgesellschaft.

Aus der EHB stellten verschiedene Wissenschaftler:innen ihre Projekte vor und beteiligten sich an Diskussionen.

Im Real-Life-Lab am 26. September präsentierten die Professor:innen Dr. Juliane Karakayali und Dr. Stefanie Kron ihr interdisziplinäres Forschungsprojekt „Zugang zur Gesundheitsversorgung von undokumentierten Menschen“. Es befasst sich mit der Lebenssituation und den Herausforderungen von undokumentierten Menschen in Berlin. Schätzungen zufolge leben zwischen 60.000 und 100.000 Personen in der sogenannten aufenthaltsrechtlichen Illegalität in der Stadt. Obwohl sie rechtlich Anspruch auf bestimmte Menschenrechte haben, ist ihr Zugang zu diesen Rechten aufgrund gesetzlicher Hürden und administrativer Vorschriften stark eingeschränkt. Im Rahmen des Projekts wurden qualitative Interviews mit Expert:innen aus Beratungsstellen, NGOs, Behörden sowie Wissenschaftler:innen und Jurist:innen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, in welchen Bereichen – wie Gesundheit, Bildung, Wohnen und Arbeit – undokumentierte Menschen besonders benachteiligt sind. Zudem wurden die bereits bestehenden Unterstützungsangebote in Berlin bewertet. Nach der Präsentation auf der Transferale stellten sich die beiden Forscherinnen den Fragen des Publikums.

Auch das EHB-Team von Zukunft findet Stadt (ZfS) hat auf der Transferale eine eigene Veranstaltung angeboten und erste Ergebnisse der Evaluation des Projekts diskutiert: Unter dem Titel „Transfer erforschen“ wurde im Austausch mit Praktiker:innen der Frage nachgegangen, was Herausforderungen und was Gelingensbedingungen von Transferprozessen sind und wie sich diese empirisch erforschen lassen.

Das Projekt „Barrierefreiheit in der Gemeinwesenarbeit“ war am 27. September Teil der organisierten "Kinder-Uni”. Das studentische Forschungsprojekt, geleitet von Prof. Dr. Thomas Guthmann und Prof.in Dr. Gisela Renner, thematisiert ein erweitertes Verständnis von Barrierefreiheit. Dieses geht über physische Hindernisse hinaus und berücksichtigt auch kulturelle und gesellschaftliche Barrieren, insbesondere in einer Migrationsgesellschaft. Erweitert wurde auch die "Ökologie" des Menschen in den Blick genommen, die sowohl die strukturelle Umgebung als auch immaterielle Faktoren wie den Zugang zu Gesundheitsversorgung und politischer Teilhabe umfasst. Vier studentische Gruppen untersuchten im städtischen Sozialraum Berlins verschiedene Barrieren. Ein Projekt beschäftigte sich z. B. mit der Begrünung von Baumscheiben durch Bürger:innen und deren Auswirkungen auf Boden und Stadtklima. Ein weiteres betrachtete die Gestaltung insektenfreundlicher Infrastrukturen in Gemeinschaftsgärten, um Lebensräume für Bienen und andere Insekten zu sichern. Ein drittes Projekt fokussierte sich auf die Organisation barrierefreier Kiezfeste für Menschen mit Einschränkungen, mit besonderem Augenmerk darauf, wie Barrieren bei der Planung solcher Veranstaltungen berücksichtigt werden können. Schließlich analysierte die vierte Gruppe, wie christliche Gemeinden sich in einem weitgehend nicht-christlichen Kiez öffnen und sich an die neuen Bedingungen der Migrationsgesellschaft anpassen können. 

Im Projekt „Kühler Kopf bei Hitze“ von Prof.in Dr. Cornelia Heinze und Prof. Dr. Sven Lück geht es darum, die Resilienz von ambulant Pflegenden sowie Mitarbeitenden von Sanitätsdiensten an Hitzetagen zu stärken und ihre Gesundheit zu fördern. Hierfür wird der Einsatz von Kühl-Accessoires wissenschaftlich evaluiert. Die Beispiele zeigen, wie Forschung in den SAGE-Feldern zu einer resilienteren und inklusiveren Stadt beitragen kann.

Impressionen aus den drei Festivaltagen

Prof.in Dr. Cornelia Heinze präsentiert Lösungen zum Hitzeschutz
© Alexander Rentsch
Prof.in Dr. Cornelia Heinze präsentiert Lösungen zum Hitzeschutz
Prof.in Dr. Karakayali und Prof.in Dr. Kron bei der Präsentation ihres Projekts
© EHB
Prof.in Dr. Karakayali und Prof.in Dr. Kron bei der Präsentation ihres Projekts
EHB-Präsident Prof. Dr. Sebstian Schröer-Werner beim Rundgang auf der Transferale
© Alexander Rentsch
EHB-Präsident Prof. Dr. Sebstian Schröer-Werner beim Rundgang auf der Transferale
Schülergruppe beim Erkunden der Projekte auf der Transferale
© Th. Guthmann, EHB
Schülergruppe beim Erkunden der Projekte auf der Transferale
Blick auf den Kuppelsaal / silent green
© EHB, S. Widmaier
Blick auf den Kuppelsaal / silent green
Stellwand mit Informationen
© Th. Guthmann
Stellwand mit Informationen
Prof. Dr. Thomas Guthmann (hinten links) und Professorin Dr. Gisela Renner (Mitte rechts) bei der Projektpräsentation
© Th. Guthmann, EHB
Prof. Dr. Thomas Guthmann (hinten links) und Professorin Dr. Gisela Renner (Mitte rechts) bei der Projektpräsentation
Schüler testen Barrierefreiheit
© Th. Guthmann
Schüler testen Barrierefreiheit
Roswitha Hermann, Dr. Steffen Amling, Prof.in Dr. Juliane Karakayali und Sibylle Baluschek auf der Transferale
© EHB, S. Widmaier
Roswitha Hermann, Dr. Steffen Amling, Prof.in Dr. Juliane Karakayali und Sibylle Baluschek auf der Transferale
Puppe mit Kühlweste
© EHB, S. Widmaier
Puppe mit Kühlweste
Projektpräsentation in einem der Ateliers
© EHB, S. Widmaier
Projektpräsentation in einem der Ateliers
Alle lieben Podcasts :)
© EHB, S. Widmaier
Alle lieben Podcasts :)

Sibylle Baluschek, M.A.

Position Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Leitung Stabsstelle

Telefon +49 (0) 30 845 82 262

E-Mail sibylle.baluschek@eh-berlin.de

Ort/Büro A 109, A-Gebäude

Sprechzeiten Montag bis Donnerstag

Roswitha Hermann

Position Gremienreferat, Hochschulentwicklung, AP für Verbundprojekt „Zukunft findet Stadt“

Telefon +49 (0) 30 84582 440

E-Mail roswitha.hermann@eh-berlin.de

Ort/Büro F 105, F-Gebäude

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