Apell für die akademische Pflege - Taskforce Pflege Bachelor

Nach Hilferuf von Pflegestudierenden: Jetzt ist Politik gefragt

Landesgrünen-Abgeordnete Aferdita Suka spricht mit Studierenden von EHB, ASH Berlin und der Charité Berlin. Im Mittelpunkt stehen die prekäre finanzielle Situation im Pflegestudium und die Gründe, warum sich was ändern muss.

Pflege-Studierende von EHB, ASH Berlin und Charité nach dem Gespräch mit der Abgeordneten Aferdita Suka, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin (Wahlkreis Tempelhof). Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen (vorne rechts)  am 2. März 2022 auf dem Campus der Hochschule.
© EHB
Pflege-Studierende von EHB, ASH Berlin und Charité nach dem Gespräch mit der Abgeordneten Aferdita Suka, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin (Wahlkreis Tempelhof). Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen (vorne rechts) am 2. März 2022 auf dem Campus der Hochschule.

An der Evangelischen Hochschule Berlin fand am 2. März 2022 ein Treffen der Abgeordneten Aferdita Suka, Sprecherin für öffentliche Gesundheitsförderung und für Pflegepolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit 16 Pflegestudierenden der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB), der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH Berlin) und aus dem Pflegestudium der Berliner Charité statt. In dem eineinhalbstündigen Gespräch vor Ort waren auch die Studiengangsleitungen der beiden Hochschulen, Professorin Dr. Anne Bohrer und Prof. Dr. Sven Lück (EHB) sowie Prof. Dr. Johannes Gräske, Leiter des Studiengangs Pflege an der ASH Berlin, dabei. Aferdita Suka kam in Begleitung ihres persönlichen Mitarbeiters Wolfgang Schmidt. Zu Beginn des fachlichen Austauschs in der akademischen Pflegeausbildung begrüßte Prorektor Prof. Dr. Michael Komorek die Teilnehmenden und bedankte sich für das Engagement der Studierenden, die trotz ihrer Praxis-Verpflichtungen an die EHB gekommen sind, und für das Interesse der Abgeodneten.

Die Grünenpolitikerin Aferdita Suka hatte das Gespräch mit den Studierenden gesucht, um aus erster Hand zu erfahren, mit welchen Schwierigkeiten sie im Pflegestudium zu kämpfen haben und was sich für sie ändern muss. Hintergrund ist u. a. die hohe Abrecher:innenquote im Studium und die nachlassende Nachfrage an dem akademischen Pflegestudium an allen drei Berliner Institutionen  - und dies vor dem Hintergrund des Pflegenotstands und des fehlenden qualifizierten Personals. Anlass für das Treffen war der offene Brief der Pflegestudierenden vom 13. Oktober 2021, in dem sie sich an die politischen Entscheidungsträger:innen wandten, um auf ihre prekäre Lage im Studium aufmerksam zu machen und für ein tragfähiges Finanzierungsmodell für die entsprechenden Studiengänge zu plädieren. Aus der Initiative entstand die "Taskforce Pflege Bachelor", in der sich die Studierenden aus den drei Einrichtungen seitdem berufspolitsch engagieren.

Im Rahmen des Gesprächs übergaben die Studierenden ein zweiten offenen Brief (PDF siehe Linkliste). Ziel ist es nun, das Thema auf Landesebene parteiübergreifend in die Diskussion zu bringen, um zeitnah für eine schnelle Lösung vor allem der finanziellen Situation im Pflegstudium zu werben. Das Treffen soll ein erster Impuls sein, um Veränderungen zu Gunsten der Studienbedingungen in der akademische Pflege anzustoßen und auch ein Bekenntnis zum Pflegestudium.

Zum Hintergrund

Seit dem Wintersemester 2020/2021 immatrikulieren die Berliner Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, Evangelische Hochschule Berlin (EHB) und Alice Samolon Hochschule Berlin (ASH Berlin) und die Charité Berlin Studierende in die primärqualifizierenden Bachelorstudiengänge Pflege nach dem neuen Pflegeberufereformgesetz, um u. a. den Bedarf an hochqualifizierzen Pflegekräften zu sichern. Im generalistischen Pflegestudium erwerben Studierende breite Kenntnisse im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Im Gegensatz zu den Ausbildungberufen in der Pflege erhalten Studierende allerdings - trotz gleicher Praxiseinsätze - keine finanzielle Unterstützung. 

Das Studium

An der EHB können (Fach)Abiturienten jeweils zum Wintersemester im primärqualifizierenden Studiengang Bachelor of Nursing studieren. Nach sieben Semestern erwerben die Absolvent:innen zwei verschiedene Abschlüsse: den akademischen Grad "Bachelor of Science" und die staatliche Anerkennung als Pflegefachfrau:mann. Die Theorieveranstaltungen finden an der EHB und die praktischen Lernphasen in Einrichtungen ausgewählter Kooperationspartner*innen statt.(Link zum Studium)

Studie zur Situation in der Pflege

Knapp 40 Prozent der Pflegenden erwägen ihren Beruf zu verlassen, wie eine von der ASH Berlin durchgeführte Studie ergab. Dort wurden knapp 2.700 Pflegepersonen zu Veränderungen ihrer Arbeitsfähigkeit und Gratifikationskrisen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie befragt (Link zur Studie siehe unten).

Fotos der Veranstaltung

Gruppenfoto (v.l.n.r.): Wolfgang Schmidt (Mitarbeiter Bündnis 90/Die Grünen), Professorin Dr. Anne Bohrer (EHB), Prof. Dr. Johannes Gräske (ASH Berlin), Aferdita Suka (Abgeordnete der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Michael Komorek (EHB), Prof. Dr. Sven Lück (EHB).
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Gruppenfoto (v.l.n.r.): Wolfgang Schmidt (Mitarbeiter Bündnis 90/Die Grünen), Professorin Dr. Anne Bohrer (EHB), Prof. Dr. Johannes Gräske (ASH Berlin), Aferdita Suka (Abgeordnete der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Michael Komorek (EHB), Prof. Dr. Sven Lück (EHB).
Studierende der Pflegestudiengänge von EHB, ASH Berlin und Charité am 2. März 2022 an der EHB.
Studierende der Pflegestudiengänge von EHB, ASH Berlin und Charité am 2. März 2022 an der EHB.

Sibylle Baluschek

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