Grundausbildung
FairStreiten – Praxisorientierte Ausbildung für Familien-Mediation
- Anerkanntes Ausbildungsinstitut der BAFM (Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familien-Mediation)
- Grundausbildung Mediation mit familienmediatorischem Schwerpunkt
Unsere Ausbildung ist für Sie genau richtig, wenn Sie einen professionellen Umgang mit Konflikten im beruflichen wie auch im privaten Bereich – insbesondere bei Konflikten in einer Familie – erlernen möchten.
In den sieben Modulen der Grundausbildung lernen Sie, sich innerlich und äußerlich auf andere Menschen einzustellen und als Mediator:in konstruktiv zwischen verschiedenen Sichtweisen zu vermitteln. Die methodische und didaktische Konzeption ermöglicht es, dass Sie zunächst das Verfahren der Mediation im Überblick kennenlernen und sich anschließend mit jeder einzelnen Phase vertieft auseinandersetzen können.
Sie erwerben Kenntnisse zu relevanten konfliktheoretischen und kommunikationspsychologischen Modellen und Methoden – gleichzeitig haben die praktische Übung und die Reflexion einen hohen Stellenwert im Lernprozess.
Durch ausgewählte Praxisbeispiele, passgenaue Rollenspiele und inhaltlich auf die Fallbeispiele abgestimmte Theorie-Inputs wird bereits in der Grundausbildung eine Spezialisierung auf den Bereich Familie ermöglicht.
Wir legen auf allen Ebenen großen Wert auf einen interdisziplinären Ansatz: Im Ausbilder:innen Team begleiten Sie jeweils ein:e Jurist:in und ein:e Psycholog:in bzw. Humanwissenschaftler:in. Die Teilnehmer:innen unserer Ausbildungsgruppen kommen aus unterschiedlichen Quellberufen und sind insbesondere Menschen, die in ihrem Berufsleben mit (Beziehungs-) Konflikten in Kontakt kommen und Konfliktdynamiken verstehen und hilfreiche Lösungsstrategien entwickeln möchten. Die Vielfalt der beruflichen und persönlichen Hintergründe ermöglicht einen vertieften Einblick in verschiedene Lebens- und Arbeitsrealitäten und unterstützt die große Praxisnähe der Ausbildung. Ausbildungsbegleitend entsteht wie von selbst ein Netzwerk aus vertrauten Kolleg:innen, mit denen sich gemeinsam der Einstieg als Mediator:in planen lässt.
Durch die Doppelbesetzung im Ausbildungsteam wird eine nahe und persönliche Begleitung der Teilnehmer:innen gewährleistet. Bereits während der Ausbildung fördern wir die Entwicklung einer eigenen Mediator:innenpersönlichkeit. Individuelle Rückmeldungen und persönliche Entwicklungsgespräche unterstützen auf diesem Weg.
Ihre Ausbilder:innen verfügen über jahrelange Mediations- und Mediationsausbildungspraxis. Sie sind auf den Bereich der Familienmediation spezialisiert, vermitteln jedoch auch in anderen Bereichen, wie z.B. in Arbeitskonflikten, im (Non-)Profitbereich, an Hochschulen und politischen Institutionen sowie Startups. Sie sind jederzeit ansprechbar und teilen ihren Erfahrungsschatz gern.
Unsere Ausbildung erfüllt die Anforderungen an eine qualifizierte Ausbildung zum Mediator/zur Mediatorin auf der Grundlage des Mediationsgesetzes und berechtigt, nach deren Abschluss und Nachweis eines ersten supervidierten Mediationsfalls den Titel „zertifizierte:r Mediator:in“ zu führen. Sie orientiert sich an den Qualitätsanforderungen sowie am ethischen Selbstverständnis der Verbände Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familien-Mediation und des Bundesverbands Mediation.
Wir sind ein von der BAFM (Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familien-Mediation) anerkanntes Ausbildungsinstitut (Webseite siehe unten, "Downloads und Links").
Themenschwerpunkte der einzelnen Module
Modul 1
- Grundlagen der Mediation: Definition, Verfahrensprinzipien, Struktur, Rolle des Mediators/der Mediatorin
- Regelungen des Mediationsgesetzes
- Überblick über Ablauf und inneren Prozess des Mediationsverfahrens
- Abgrenzung zum kompetitiven Verfahren
- Grundlagen der Verhandlungslehre, Harvard-Konzept
- Grundlagen der Kommunikation
- Einführung in die Mediationstechniken
- Einführung der Phasen 1 und 2 der Mediation
- Einzel- und Co-Mediation
Modul 2
- Vermittlung von Konflikttheorien, Kenntnissen über Konfliktdynamiken und Konfliktanalyse, Arbeit mit Hypothesen
- Vertiefte Bearbeitung und Umsetzung der Phasen 1 und 2
- Erweiterung des „Methodenkoffers“, Weiterführung Mediationstechniken, insbesondere Typen offener Fragen, Bedeutung und Umsetzung des Aktiven Zuhörens, Bedeutung und Möglichkeiten von Visualisierungstechniken
- Herausarbeiten und Formulieren von Themen
- Praktisches Erproben und geleitete Reflexion
Modul 3
- Einführung und vertiefte Bearbeitung der Phase 3 der Mediation als Kernstück
- Emotionale Beteiligung, Umgang mit eigenen Emotionen und der Beteiligten
- Erweiterung des „Methodenkoffers“, insbesondere Doppeln und Perspektivwechsel
- Weiterführung, Vertiefung und Interventionstechniken zum Thema Konfliktkompetenz und Konflikttheorie – u.a. Gewaltfreie Kommunikation
- Erkennen und Ansprechen von Konfliktdynamiken, konstruktives Einbringen in den Mediationsprozess
Modul 4
- Einführung und vertiefte Bearbeitung der Phase 4
- Einführung und Umsetzung weiterer Mediationstechniken, insbesondere Brainstorming, Kartenabfrage, Mindmapping, Einzelgespräche, Shuttle-Mediation
- Bedeutung des Rechts innerhalb der Mediation: Gesellschaftliche Prägung; Besonderheiten im Kontext gerichtlicher Verfahren
- Entwicklung von Fairness- und Gerechtigkeitskriterien und Bedeutung des Rechts; Entwicklung von Entscheidungskriterien
- Erkennen und Umgang mit rechtlich relevanten Sachverhalten, Rollenklarheit
- Einbindung externer (Rechts-) Beratung
- Einbeziehung Dritter
- Eingangsvereinbarung als Rahmen für die Mediation
Modul 5
- Einführung, Vertiefung und Umsetzung der Phasen 5 und 6
- Rechtliche Regelungen zur Mediation (insbesondere Rechtsdienstleistungsgesetz, Vorbefasstheit im Sinne des Mediationsgesetztes, Mediationsvereinbarung, Einbeziehung der Rechtsanwält:innen, Berufsrecht, Vergütung, Abschlussvereinbarung und Vollstreckbarkeit; Haftung)
- Verhandlungstechniken und -kompetenz
- Vertiefung Kreativitätstechniken und ihre Anwendung
- Risikoabwägung und Evaluation einer Mediation
Modul 6
- Phase 0 – Auftragsklärung einer Mediation
- Vor- und Nachbereitung von Mediationen
- Haltung / Persönliche Kompetenz / Rollenverständnis
- Grenzen der Mediation
- Umgang mit eigenen Gefühlen
- Selbstreflexion, Fallreflexion und Umgang mit Blockaden und schwierigen Situationen
- Gestaltung von Phasenübergängen
- Mehr-Personen-Konflikte – Modifikation des Verfahrens
- Vergleich von Arbeitsfeldern und Anwendungsgebiete
- Exkurs: Online-Mediation und digitale Kompetenzen
- Exkurs: Einzelgespräche in der Mediation
Modul 7
- Dokumentation und Protokollführung
- Vertiefung Anwendungsfelder der Mediation
- Vertiefung zum Thema Umgang mit Blockaden/schwierigen Situationen, Machtungleichgewichten, Interventionstechniken
- Reflexion des eigenen Lernprozesses
- Mediative Haltung und persönliche Grenzen in der Mediation
- Bilanzphase in einer Prozessgestaltung, Beenden von Prozessen
- Unterstützung des beruflichen Übergangs, z.B. Gestaltung von Auftritten, Einstiegsmöglichkeiten, Konkretisierung der anstehenden Schritte
- Abschlusspräsentationen
Angewandte Methoden in den Modulen: Wissensvermittlung in der großen Gruppe mit einem variantenreichen Angebot an Medien, Rollenspielen und Fallarbeit in Kleingruppen, Selbsterfahrungsanteilen, Kleingruppenarbeit, Intervision, Supervision, Peergruppenarbeit
Zusätzlich buchbar Supervision zum Kennenlernen der professionellen Reflexion der mediatorischen Tätigkeit an drei Abenden