Statement der EHB

ForuM Studie zur sexualisierten Gewalt in der Evangelischen Kirche und Diakonik

Die Evangelische Hochschule Berlin integriert zukünftig die Studienergebnisse der ForuM Studie (Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland) in die Hochschullehre. Damit verbunden soll ab dem Sommersemester 2024 als personalpolitische Maßnahme zukünftig ein Verhaltenskodex eingeführt werden, der von allen Beschäftigten der EHB mit dem Arbeitsvertrag unterschrieben wird.

© unsplash

Studienergebnisse der ForuM Studie

Mit der ForuM Studie liegt eine aussagekräftige wissenschaftliche Aufbereitung von sexualisierter Gewalt im Kontext der seelsorgerischen und pädagogischen Arbeit der Evangelischen Kirche vor. Die Studie zeigt institutionelle Mechanismen auf, die dazu führten, dass Übergriffe jahrzehntelang verübt und verschleiert wurden. Auch ausgebildete Fachkräfte sind ihrem Schutzauftrag nicht gerecht geworden, da sie an sexuellen Übergriffen beteiligt waren oder deren Aufdeckung verhindert haben.

Statement der Evangelischen Hochschule Berlin

Als SAGE-Hochschule, die Fachkräfte im Bereich der Sozialen Arbeit, der Kindheitspädagogik, der Diakonik, der Religionspädagogik und in den Gesundheitsberufen ausbildet, sind wir verantwortlich für die Verhinderung, Bearbeitung und Aufklärung von Fällen sexualisierter Gewalt. Machtgefälle in pädagogischen, seelsorgerischen oder pflegerischen Beziehungen sind ein Risikofaktor für Übergriffe und müssen daher kritisch reflektiert werden. Zudem müssen diese durch institutionalisierte Beschwerdemöglichkeiten so gering wie möglich gehalten werden. Daher betrachten wir es als unsere Aufgabe, die Studienergebnisse in die Hochschullehre zu integrieren und mit zukünftigen Fachkräften präventive Strategien und ein Bewusstsein für Strukturen zu entwickeln, die sexualisierte Gewalt begünstigen. Wir sehen unter anderem in der Schaffung von unabhängigen Ombudsstellen, der Benennung fester Ansprechpersonen und der Schaffung umfassender Beteiligungsstrukturen eine notwendige Voraussetzung für die kritische Reflexion eigenen Handelns. Sensibilisierung für sexualisierte Gewalt und hier besonders für Machtstrukturen im pädagogisch-therapeutischen Raum bieten weitere Möglichkeiten der Prävention und sollen fester Bestandteil der Hochschullehre sein. Die Evangelische Hochschule Berlin hat dazu bereits Maßnahmen ergriffen, wie die Verabschiedung einer Richtlinie gegen sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt, einen einjährigen Coachingprozess durch das Amt für kirchliche Dienste der EKBO unter Beteiligung aller Mitgliedergruppen der EHB, eine Risiko- und Potenzialanalyse zum Thema sexualisierte Gewalt an der EHB, die Entwicklung eines Schutzkonzeptes sowie die Benennung von festen Ansprechpersonen für Betroffene und Zeug:innen. Damit verbunden soll ab dem Sommersemester 2024 als personalpolitische Maßnahme zukünftig ein Verhaltenskodex eingeführt werden, der von allen Beschäftigten der EHB mit dem Arbeitsvertrag unterschrieben wird. 

 

Dr. phil. Dagmar Kubanski

Position Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Frauenbeauftragte

Telefon +49 (0) 30 845 82 237

E-Mail dagmar.kubanski@eh-berlin.de

Ort/Büro E 204, E-Gebäude

Sprechzeiten nach Vereinbarung

Prof. Dr. Rebekka Streck

Position Professur für Sozialpädagogik | Studiengangsleitung: Bachelorstudiengang Soziale Arbeit

Telefon +49 (0) 30 845 82 218

E-Mail rebekka.streck@eh-berlin.de

Ort/Büro A 217, A-Gebäude

Sprechzeiten nach Vereinbarung

Zum Seitenanfang